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Polar-Star: Violinistin Anne-Sophie Mutter (c) Harald Hoffmann/DG
In sämtlichen weltweit großen Konzerthäusern kennt sich Anne-Sophie Mutter bestens aus. Immerhin gastiert sie in ihnen seit ihrem 13. Lebensjahr. Damals, 1976, spielte sie noch als bausbäckiger Teenager Herbert von Karajan vor und wurde prompt zum gemeinsamen Konzert bei den Salzburger Pfingstfestspielen eingeladen. Doch die inzwischen 55-jährige Weltklassegeigerin ist genauso mit den Gepflogenheiten im Rahmen einer Preisverleihung vertraut. Bereits im Alter von sieben Jahren gewann sie ihre allererste Auszeichnung, beim „Jugend musiziert“-Wettbewerb. Seitdem sind im Grunde nahezu alle wichtigsten Trophäen durch ihre Hände gegangen, die die Klassik- bzw. Musikbranche zu vergeben hat. Grammys, der Herbert-von-Karajan-Musikpreis, ja, sogar der „Nobelpreis für Musik“, der „Ernst von Siemens-Preis“ wurde ihr verliehen. Genauso wie auch der „Erich Fromm“-Preis für ihr soziales Engagement. Im kommenden Juni darf Anne-Sophie Mutter aber nun nach Stockholm fliegen, um sich eine der höchstdotierten Ehrungen abzuholen. Wie die Schwedische Musikakademie gerade mitteilte, erhält sie in diesem Jahr den mit rund 100.000 dotierten „Polar-Musikpreis“. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass diese „Königin der Geige“ eine leidenschaftliche und risikofreudige Musikerin sei und zudem auch eine Geschichtenerzählerin mit ihrer Musik. Außerdem zeige sie mit ihrem Einsatz für Hilfsprojekte und Musikbildungseinrichtungen, welche Kraft Musik habe und welch wichtige Rolle Musik in der Welt spiele.
Dazu passt denn auch, dass einer der beiden weiteren Polar-Preise diesmal an das Projekt „Playing for Change“ geht, das es seit 2002 gibt und weltweit benachteiligten Kindern eine musikalische Bildung ermöglicht. Mittlerweile konnten 15 Musikschulen gegründet werden, mit denen laut der Polar-Preis-Begründung das Leben von mehr als 15 000 Kindern und ihren Gemeinschaften verändert worden sei.
Um Musik als eine Art sozialer Rettungsanker dreht sich seit vielen Jahrzehnten auch die Arbeit des dritten Preisträgers 2019. Es ist der amerikanische DJ und Hip Hop-Pionier Grandmaster Flash. Wie dieser hat sich übrigens auch Anne-Sophie Mutter schon mal per Videobotschaft für den Preis bedankt: „Es ist eine riesige Auszeichnung, sich in einer illustren Gruppe von Musikern zu befinden, die den Polar-Musikpreis erhalten haben. Wir brauchen Musik zum Feiern, wir brauchen Musik zum Trauern. Wir brauchen Musik zum Reflektieren.“
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