Berlin Classics/Edel 0301762BC
(62 Min., 12/2020)
Das klinget so herrlich, das klinget so schön! Man muss einfach die gewollt naive, exaltierter „Zauberflöte“ zitieren, angesichts des hier eingespielten Repertoires. Auch war Mozart ja noch nicht so lange tot und hat so bereits das Fazit gestellt für die jüngste CD des nach wie vor unter dem Berühmtheitsradar laufenden Matthias Kirschnereit, der eine fabelhafte, oftmals auch klug zusammengestellte Aufnahme nach der anderen vorlegt. Die neueste Veröffentlichung, die einfach nur „Hummel Weber Mendelssohn“ heißt, versammelt jeweils ein Werk dieser drei sich zeitlich und auch geistig nahestehenden Komponiervirtuosen, welches sie für den Eigenbedarf schrieben. Der Mozart-Schüler und Beethoven-Zeitgenosse Johann Nepomuk Hummel ist mit seinem brillant-versonnenen a-Moll-Klavierkonzert von 1819 vertreten. Carl Maria von Weber folgt mit dem raffiniert-strahlenden Konzertstück in f-Moll, welches, wie auch „Der Freischütz“, 2021 sein 200. Jubiläum feiert. Und von Felix Mendelssohn Bartholdy gibt es das hell leuchtende Capriccio von 1832 zu hören. Versonnen und doch auch farbenreich, tastentatenkräftig und optimistisch tönt diese kurze deutsche Frühromantik-Ära zwischen Beethoven und den Piano-Schwergewichten Chopin und Liszt. Matthias Kirschnereit und das ihm stilistisch ausgewogen folgende hr-Sinfonieorchester unter dem versierten Michael Sanderling wissen genau, wie sie diese Musik aufladen, spannungsvoll vibrieren und in einem technischen Feuerwerk explodieren lassen. Doch solches wird immer charmant ausgestellt, Kirschnereit lässt seinen Steinway bisweilen wie einen historischen schlank zurückgenommen tönen. So klinget es einfach nur herrlich.
Matthias Siehler, 29.05.2021
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