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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Schloss Vollrads (c) Woody T. Herner/Woodworks

Rheingau

Größerer Zuspruch denn je

Die 36. Ausgabe des Festivals kommt ganz ohne Programm-Motto aus präsentiert einen Mahler- Schwerpunkt.

Das größte privatwirtschaftlich finanzierte Festival in Europa meldet sich mit Macht zurück in die erste von der Pandemie nicht mehr beeinträchtige Spielzeit: 164 Konzerte stehen beim Rheingau Musik Festival auf dem Programm, 140 000 Karten sind im Verkauf und bereits vier Wochen vor dem Festivalstart waren 100 000 Karten verkauft. „Einen größeren Zuspruch zum jetzigen Zeitpunkt hatte das Festival in seiner Geschichte noch nie zu verzeichnen“ gab Intendant Michael Herrmann Ende Mai zu Protokoll.
Der Rheingau ist ein geschichtsträchtiger Sehnsuchtsort, eine Kulturlandschaft, die mit mildem Klima lockt und üppige Weinberge gedeihen lässt. Traditionsreiche Weingüter erzeugen Spitzentropfen und in fast unwirklicher Dichte zeugen historische Burgen und Schlösser, Kirchen und Klöster von großer Vergangenheit. Nicht zufällig inspirierte diese gesegnete Gegend die Rheinromantik und ist heute besonders für kulturinteressierte Genuss-Touristen attraktiv. Das Logo des Festivals besteht denn auch aus einer stilisierten Weinrebe, die darauf verweist, dass hier nicht nur Konzerte in einzigartigen Kulissen geboten werden, sondern auch das leibliche Wohl nicht vergessen wird. Die Hauptspielorte in diesem Jahr sind Schloss Johannisberg, Kloster Eberbach, Schloss Vollrads und das Kurhaus Wiesbaden.

An Stars kein Mangel

Programmatisch bietet das Festival im Rahmen des Schwerpunkts „Spot on: Mahler“ besondere Einblicke in das Werk Gustav Mahlers: Drei seiner Sinfonien, die Nummern zwei, vier und neun erklingen im Original, während auf die dritte Sinfonie mit einer Bearbeitung für Kammerorchester und -chor ein neues Licht geworfen wird. Einen besonderen Leckerbissen verspricht das Konzert mit den Osloer Philharmonikern unter der Leitung von Shooting-Star Klaus Mäkelä, bei dem vor Mahlers Vierter Vorspiel und Liebestod aus Wagners „Tristan und Isolde“ erklingen. Eine Rarität bringt das Fauré-Quartett mit Dirk Mommertz am Klavier und Mahlers Klavierquartettsatz a-Moll. Delikates verspricht der Abend „Alma & Gustav Mahler“ mit den Schauspiel-Stars Corinna Harfouch und Peter Lohmeyer und Bariton Roman Trekel.
An Stars der Klassik-Branche herrscht ansonsten kein Mangel: Multi-Perkussionist Martin Grubinger macht auf seiner Abschiedstournee als einer der Fokus-Künstler Halt im Rheingau mit mehreren Konzerten, während der als neuer Lang Lang gefeierte 25-jährige Bruce Liu gerade erst dabei ist, eine Weltkarriere zu starten. Der kanadische Pianist chinesischer Herkunft gewann 2021 den Chopin-Wettbewerb und ist im unaufhörlichen Aufstieg begriffen, im Mai debütierte er in der Carnegie-Hall, im Rheingau spielt er einen virtuosen Solo-Abend auf Schloss Johannisberg und Rachmaninows zweites Klavierkonzert mit dem Orchester der Akademie St. Cecilia Rom unter Gianandrea Noseda im Kurhaus Wiesbaden.
Weitere Fokus-Künstler mit jeweils ausgefeilten Programmen sind der Geiger Daniel Hope, die Hornistin Sarah Willis, die seit 2017 ihrem Herzensprojekt folgt und sich für kubanische Künstlerinnen und Künstler stark macht, der Multiinstrumentalist, Moderator und Doktor der Musikwissenschaft Götz Alsmann und die Cellistin Sol Gabetta. Außerdem gibt es die Reihe „Werkperspektiven“, die Bachs „Goldberg-Variationen“ und Strawinskis „Sacre“ umkreisen. Volles Programm!

Rheingau Musik Festival

24.6. - 2.9. – „Spot on: Mahler“
www.rheingau-musik-festival.de
Tel: +49 (67) 23 60 21 70

Regine Müller, 24.06.2023, Online-Artikel



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