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An dieser Aufnahme beißen sich seit 1976 alle nachfolgenden „La Traviata“-Dirigenten die Zähne aus. Denn was Carlos Kleiber da aus dem rührseligen Stoff um die Kurtisane Violetta gemacht hat, ist bis heute unerreicht geblieben. Statt auf parfümierte Nostalgie zu setzen, stachelte er das Münchner Staatopernorchester zu einer Motorik und Konturiertheit an, die das ganze dramatische Ausmaß dieser fesselnden Operntragödie überdeutlich macht. Hinzu kam in jenem Jahr aber eben auch noch ein Solistenteam, das sich von Kleiber zu Höchstleistungen antreiben ließ. Und zwischen Plácido Domingo als Alfredo und Sherill Milnes als Germont ragte Ileana Cotrubas heraus, die ein packendes und ergreifendes Porträt der Violetta bot. Kein Wunder, dass diese „La Traviata“ seitdem Kult und Maßstab zugleich ist.
Guido Fischer, 23.10.2021, RONDO Ausgabe 5 / 2021
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