Die kürzlich verstorbene Sängerin Betty Carter hatte einen Riecher für erstklassige Pianotalente. Sie förderte unter anderem Mulgrew Miller, Benny Green und Cyrus Chestnut. Und der wiederum hatte hier einen Riecher für die richtigen Partner: Zwei Legenden - Ron Carter und ein fantasievoll aufgelegter Billy Higgins - als unbeirrbares, unfehlbares Rhythmusteam, dazu als gelegentliche Solisten Anita Baker, Joe Lovano und ein spielwütig aufgekratzter James Carter. Da konnte nicht viel schief gehen. In bester Spiellaune präsentiert sich dazu Chestnut mit hörenswerten leaderlichen Originals - von der Stride-Reminiszenz zum nervösen Bop und zur frommen Hymne - als beherzt swingender Improvisator, als relaxter Idylliker, als geschmackvoller Begleiter. Das Album ist unprätentiös, aber ein brillanter, abwechslungsreicher Genuß für Fingerschnipper.
Marcus A. Woelfle, 31.01.1999
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