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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Da knattern die Fanfaren und der Plebs jubelt im Wiegeschritt: „L’esule di Roma“ ist die erste von drei Römeropern Gaetano Donizettis. Aber natürlich wird in dem 1828 am bedeutenden Teatro San Carlo in Neapel mit großem Erfolg herausgekommenen Zweiakter mit einer großen Vaterrolle für den berühmten Bassbariton Luigi Lablache neuerlich das damals übliche Liebesdreieck einer Frau zwischen drei Männern verhandelt – nur eben in Toga und Sandalen. Hier ist es die Senatorentochter Argelia (Sopran), die den verbannten und geächteten (eben den „esule“) Tribun Settimio (Tenor) liebt, aber dem siegreichen General Publio (Bariton) versprochen ist. Und als vierter mischt sich, mehr als opernüblich, der basssingende Vater Murena ein.
Dieses melodische reizvolle Werk des Übergangs hat nun als hauseigenen 27. (!) Donizetti-Titel der in der italienischen Opernromantik stilistisch versierte Carlo Rizzi mit der volltönenden Britten Sinfonia eingespielt. Zwar gibt es davon bereits zwei starbesetzte Liveaufnahmen aus den Achtzigern. Aber die sind längst vergriffen, und eine editorisch sorgfältige Studioeinspielung hat natürlich ihre Meriten. Zumal sich nicht nur im berühmten, den ersten Akt beschließenden Terzett die Protagonistenstimmen der dramatischen Koloratursopranistin Albina Shagimuratova, des versatilen Baritenores Sergey Romanovsky sowie des weichstimmigen, hier mal als Bass wahnsinnig werdenden Nicola Alaimo (sein Onkel Simone war in der 1986er-Aufnahme dabei) sehr fein abmischen. Lluís Calvet i Pey, Kezia Bienek, André Henriques gefallen in den Nebenrollen. Ein schönes Alben-Präsent zu Donizettis 225. Geburtstag im letzten November – zumal es dank eines mitleidigen Arena-Löwen unblutig ausgeht.

Manuel Brug, 16.03.2024


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