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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Peter Iljitsch Tschaikowski, Sergei Rachmaninow

Romanzen

Piotr Beczała, Helmut Deutsch

Pentatone/Naxos PTC5186866
(81 Min., 2/2021)

Nachdem man ihn bei der Deutschen Grammophon nach zwei Alben hatte fallen lassen, ist der Startenor Piotr Beczała jetzt bei neuem Label auch schon bei Album Nummer Zwei angekommen. Und das könnte eine stabilere Zusammenarbeit werden – so bescheiden muss man heute sein, selbst wenn man in Wien, München, Salzburg, New York zu Beifallstürmen hinreißt. Nach dem Arien-Cocktail „Vincerò!“ gibt er sich nun zurückhaltender: Er hat Romanzen von Peter Iljitsch Tschaikowski und dem vor 150 Jahren geborenen Sergei Rachmaninow aufgenommen, Helmut Deutsch ist einmal mehr hier als umsichtig, versatiler, doch stetig aus dem Schatten des Begleiters tretender Klavierpartner zu erleben.
Natürlich kann und möchte Beczała seine Opernvergangenheit nicht verleugnen, so gibt es wieder den einen oder anderen kraftvoll aufblühenden Forte-Stoß an emotionalen Scharnierstellen. Aber er beherrscht – Russisch hat er sicher noch in der polnischen Schule lernen müssen – sehr schön das schwärmerisch verhangene, sich melodiös treibenlassende Idiom dieser meist kurzen, strophisch variierten Romanzen, die er schon in seiner Studienzeit intensiv gelernt hat. Schön schimmernd ist noch sein Passaggio, was für den vorzüglichen Techniker Beczała spricht, wobei gerade die Reife der Stimme fein zu dieser Musik mundet.
11 Romanzen, meist von Rachmaninow bereits zu Gruppen gebündelt, stehen 18 von Tschaikowski gegenüber; am Ende darf der jüngere Komponist noch mit seinem berühmten „Ein Traum“ abschließen. Und auch wenn man die Sprache nicht versteht, Beczała wie Deutsch vermitteln durch ihre erzählerischen Mittel, dass hier stets eine Geschichte erzählt wird. Zwischen Melancholie und Schwärmerei, zarten Tönen und weitgespannten Bögen ist so hier die ganz eigene Welt der russischen Romanzen idiomatisch richtig zu erfassen. Gerade in dieser Zeit ein wichtiges Lied-Album.

Manuel Brug, 09.09.2023


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