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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn Bartholdy, Frédéric Chopin, Ferruccio Busoni, Alfred Schnittke

Fantasie (7 Composers, 7 Keyboards)

Alexander Melnikov

harmonia mundi/Bertus HMM 902702
(68 Min., 7/2022)

Er ist ein Jäger und Sammler. Doch der russische, in Berlin lebende Pianist Alexander Melnikov hortet nicht nur Noten, Aufnahmen und Auftrittstermine. Der 50-Jährige liebt es, sich mit historischen Tasteninstrumenten zu umgeben, für jedes Stück das passende Gerät zu haben. Und so hat er bereits vier Klavierkonzerte auf vier verschiedenen Tasteninstrumenten eingespielt. Jetzt hat er für „Fantasie“, sein jüngstes Album, sogar sieben unterschiedliche Cembali, Fortepiani, Tangentenklaviere und alte Flügel bemüht, um gleich sieben typische Werke der Gattung „Fantasie“ festzuhalten.
Das beginnt metallisch verzirpt, korrekt und doch mit einem freien Puls mit Johann Sebastian Bachs Chromatischer Fantasie & Fuge BWV 903 auf einem Hans-Ruckers-II-Cembalonachbau. Es folgt ein anderer Bach, der Sohn Carl Philipp Emanuel, mit der farbigen Fantasie Wq 67 auf einem Tangentenflügel von Christoph Friedrich Schmahl. Mozart flüssige Fantasien KV 396 & 397 perlen brillant auf einem Hammerklavier nach Anton Walter, Mendelssohn Bartholdys lieblich-lyrische Fantasie op. 28 auf einem von Alois Graff. Mit großer, nie pompöser Geste wechselt der versatile, meisterlich sich anpassende Melnikov für Chopins gravitätische Fantaisie op. 49 zum Érard-Klavier, ein Bechstein-Flügel ist kommod für Busonis komplexe Fantasia in modo antico op. 33b/IV. Und am Ende steht natürlich der ubiquitäre Steinway – für Alfred Schnittkes schillernde Improvisation & Fuge op. 38.
Das klingt oft anders und doch einen Melnikovs Temperament und seine könnerische Zugewandtheit diesen gar nicht so disparaten Reigen aus Komponisten und Klangeigenheiten. Schließlich darf die Fantasie mäandern, experimentieren, Regeln neu erfinden. Hier muss man nur den Regeln und Grenzen der Instrumente gehorchen. Was Alexander Melnikov souverän und dabei eigenwillig beherrscht.

Manuel Brug, 13.05.2023


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