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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart, Jörg Widmann

Klarinettenquintette

Jörg Widmann, Hagen Quartett

Myrios/hm-Bertus MYR031
(72 Min., 2/2019)

Wolfang Amadeus Mozart und Jörg Widmann werden hier sinnigerweise zusammengespannt, weil sie beide für das gleiche Gattungsgenre komponiert haben: das Klarinettenquintett. Beide Werke sind auch mit etwa je 35 Minuten einigermaßen gleichlang; obwohl sich Widmann in seinem 2017 entstandenen Opus offiziell nur mit einem Satz aufhält – der in sich freilich durchaus ähnlich vierteilig, wenngleich weniger kontrastiv strukturiert ist wie das 1789 komponierte erste Klarinettenquintett überhaupt, entstanden natürlich für den berühmten Anton Stadler, dem die Klarinettisten alle Mozartwerke für dieses Instrument verdanken.
Die durch eine Differenz von 228 Jahren getrennten Stücke verbindet sonst nur noch die Person Jörg Widmann, der ja ein ebenso fabelhafter Klarinettist wie Tonsetzer (inzwischen sogar Dirigent) ist. Auch mit dem Hagen Quartett ist er seit langem verbunden. So sprüht dieses animierende Album nur so vor Freundschaft, Vertrautheit, Liebe zum Musizieren und höchster, generös dargebotener Kammermusikkompetenz. Den Mozart spielen die fünfe heiter und melancholisch, erhaben wie volkstümlich, von abgeklärter Schönheit wie aufregender Bauart. Immer dichter verknüpft sich der Satz, mal komplex, mal von himmlischer Einfachheit, um sich dann im Widmann-Stück in die Freiheit des Geräusches zu öffnen. Noch intensiver mischen sich darin Binnenstrukturen, doch die vier Salzburger und der Münchner messen das so traumschön wie mutig aus. Mal verschmelzen Streicher und Holzbläser, mal setzen sie sich dezidiert voneinander ab. Um dann in Widmanns singendem, zerbrechlichem Adagio aufzugehen, das so große Bögen spannt und mit dem er – skrupulös gegenüber so vielen guten, anderen Klarinettenquintetten –lange gewartet hat. Die Zeit war es wert. Und diese Aufnahme ist in ihrer fordernden Dualität dann ein weiteres Meisterstück geworden.

Manuel Brug, 08.04.2023


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