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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Victor Massé, Giacomo Meyerbeer, Ambroise Thomas u. a.

„Bijoux perdus“ (Opernarien)

Jodie Devos, Flämischer Radiochor, Brüsseler Philharmoniker, Pierre Bleuse

Alpha/Note 1 ALP877
(65 Min., 2/2022)

Die Stimme der frankofonen Belgierin Jodie Devos, die seit einigen Jahren allerschönste Musiktheaterkarriere macht, hat alles, was einen leichten französischen Koloratursopran auszeichnet: Agilität, Strahlkraft, perfekte Technik, fein verbundene Register, Charme, aber auch die geschenkte Individualität eines spezifischen Timbres, das weiblich wärmt, fesselt, bezaubert. Und so hat sie sich nun, auf ihrem dritten Soloalbum, einer ähnlichen Stimme der Vergangenheit zugewandt, um diese gleichsam mit ihrem vokalen Stempel zu verzieren und zu verlebendigen: „Bijoux perdus“ ist der belgischen Koloratursopranistin Marie Cabel (1827–1885) gewidmet, die erstmals mit 26 Jahren in der Uraufführung von Adolphe Adams Opéra-comique „Le bijou perdu“ glänzte. Daraus hören wir freilich nicht den Widerhall der stratosphärischen Koloraturen, für die diese einst gefeiert wurde, sondern eine weit gefühlvollere Arie. Mögen auch die hier vorgeführten Komponisten – zudem noch Massé, Meyerbeer, Thomas, Halévy und Auber – bekannt sein, die mit der bewährten Recherche-Hilfe der Palazzetto-Bru-Zane-Mannschaft ausgewählten Arien sind es meistenteils nicht. Gerahmt von Meyerbeers „Dinorah“-Schattenspiel sowie der Philine-Polonaise aus Thomas’ „Mignon“ finden sich hier wirklich unbekannte und fast verlorene Klangjuwelen. Animierend begleitet von den Brüsseler Philharmonikern unter dem forschen Pierre Bleuse reicht das Spektrum vom dramatischeren, trotzdem verzierungsflüssigen Ausbruch in Halévys pikant-exotischer „Jaguarita l’Indienne“ als wilde Königin der Anatocas bis zu Victor Massés operettig-prickelnd lebendig gewordener Griechenstatue „Galathée“. Unter diesen zehn Arien aus neun Opern sind besonders die beiden Ausschnitte aus Thomas’ unbedingt wiederaufführenswertem „Songe d’une nuit d’été“ zauberhaft lyrische Inseln.

Matthias Siehler, 15.10.2022


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