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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jean-Baptiste Lully

„Acis et Galatée“

Cyril Auvity, Ambroisine Bré, Edwin Crossley-Mercer, Les Talens Lyriques, Christophe Rousset u. a.

Aparté/hm-Bertus AP 269
(111 Min., 7/2021)

Beeindruckend, wie fleißig Christophe Rousset gegenwärtig ist, gleich drei neue Alben veröffentlicht sein Hauslabel zum dreißigsten Jubiläum seines Ensembles mit ihm – und zwar auf den verschiedensten Tätigkeitsfeldern. Einmal als Arienbegleiter, einmal als Cembalist ist der Franzose dabei zu hören, aber auch als Operndirigent. Soeben hat er nämlich seine Lully-Diskografie weitergeführt, mit dessen letztem Musiktheaterwerk, der heroischen Pastorale „Acis et Galatée“. Die entstand 1686 für die Festlichkeiten, die der Duc de Vendôme zu Ehren des Grand Dauphin während dessen Besuch auf seinem Landsitz Château d’Anet veranstaltete. Heute ist das Schloss, einst in Besitz von Diane de Poitiers, nur noch in Teilen vorhanden. Die Oper in einem Prolog (der auf die Schlossgeschichte eingeht) und drei Akten, die die bekannte Mythologie vom Hirten Acis und seiner Liebe zur erst zaudernden Meernymphe Galathea sowie dem sich dazwischenschiebenden Zyklopen Polyphem erzählt, sie ist freilich vollständig überliefert.
Jean-Baptiste Lully, der als kleiner italienischer Kunstemigrant an den französischen Hof kam, von Ludwig XIV. zu höchsten Höhen befördert wurde, zieht hier, kurz bevor er sich ein Jahr später den fatalen Dirigierstab in den Fuß rammte und an einer Blutvergiftung verschied, nach 13 Jahren ausschließlicher Tragédie lyrique-Beschäftigung noch einmal unfreiwillig Bilanz über die französische Repräsentationsoper mit ihren beredt kommunikativen kurzen Arien und ihren ausufernden, oft zu Divertissements gebündelten Chören und vor allem Tänzen. Und auch Christophe Rousset weiß genau, wie nachdenklich oder beschwingt das zu klingen hat. Um die wieder hervorragend metiersicheren Kollektive des Kammerchor Namur und seines Instrumentalensembles Les Talens Lyriques, hat er mit Sängern wie Cyril Auvity, Ambroisine Bré, Edwin Crossley-Mercer und Deborah Cachet stilkundige wie schönklingende Interpreten versammelt. Ein Plaisir.

Matthias Siehler, 15.10.2022


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