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Wer Gitarre sagt, meint »Los Romeros«: Drei Generationen umfasst das vor 50 Jahren von Celedonio gegründete spanische Familienensemble, das Millionen von Fans begeistert und unzählige Aufnahmen vorgelegt hat. 2009 steht im Zeichen einer großen Romeros- Tournee, und auch die Jubiläums-CD darf nicht fehlen, die einen kontrastreichen Bogen schlägt: Spanische und südamerikanische Komponisten treffen die deutschen Barockmeister Bach und Pachelbel.
Wer das Neujahrkonzert liebt, der liebt die starren Regeln dieses Mega-Musikevents am Jahresbeginn: die Konzentration auf die Werke der Straußfamilie, die festen Zugaben. Daniel Barenboim bewies bei seinem ersten Auftritt beim »Prost Neujahr« von der Donau Mut zur raffinierten Variation: Mit der Ouvertüre zur in Berlin uraufgeführten Operette »Eine Nacht in Venedig« verband er Wien mit seinem deutschen Wirkungsort, der Walzer »Märchen aus dem Orient« erinnerte an sein Engagement im Nahen Osten. Dass zum ersten Mal ein Originalwerk des diesjährigen Jubilars Joseph Haydn erklang, ist fast eine Revolution, von den beiden Musikerinnen im bisher gewöhnlich komplett männlich besetzten Orchester gar nicht zu reden ...
Osteuropa im Winter 1941: Mitten im Zweiten Weltkrieg kämpfen Juden, die sich in einem Wald versteckt haben, gegen die Wehrmacht. Was mit der Flucht zweier Brüder begann, wird zu einem Drama unter den Verfolgten. Die Musik von James Newton Howard bündelt die Emotionen der Geschichte in einer dramatischen Orchesterpartitur, in der wie eine Erinnerung an die traditionelle Musik der osteuropäischen Juden ein hinreißendes Violinsolo aufscheint – großartig gespielt von Joshua Bell.
Barockdrive trifft keltische Mystik, spätromantische Orchestergewalt und Sinn für Weltmusikexperimente: So könnte man die Musik des walisischen Komponisten Karl Jenkins beschreiben, der sich gerne sehr erfolgreich zwischen die stilistischen Stühle setzt und nach veritablen Sakralgroßwerken nun unter dem Titel »Quirk« mit klassischen Konzerten überrascht – mit Harfe, Marimba, Violine und Perkussion in den Solopartien.
Viele Musiker preisen ja ihr jeweils eigenes Instrument gerne mit den Worten, es ahme so perfekt die menschliche Stimme nach – mit all den emotionalen Schattierungen einer lebenden Seele. Auf das Cello trifft das aber wirklich zu – wenn Eckart Runge es spielt. Als »cello project« mit dem Pianisten Jacques Ammon lässt der Cellist des Artemis Quartetts sein tiefes Streichinstrument in Werken von Piazzolla bis Gardel nicht nur singen, sondern auch klagen, seufzen, schreien und keuchen – und gemeinsam ersetzen sie ein ganzes Tangoorchester.
Oliver Buslau, 12.04.2014, RONDO Ausgabe 1 / 2009
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