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Es sind diese Blockbuster, bei denen jedem Playstation- User das Herz aufgeht. »Final Fantasy«, »Lost Odyssey«, »Rad Racer« und »Blue Dragon« – so heißen die weltweit millionenfach verkauften Videospiele, bei denen nicht etwa wild rumgeballert wird. Vielmehr kann man stundenlang abenteuerliche Fantasy-Welten erkunden und dabei natürlich in die Haut der virtuellen Protagonisten schlüpfen. Erfolgsgarant sind aber nicht nur die Storys. Der japanische Komponist Nobuo Uematsu hat mit seinen Soundtracks zu den Spielen einen regelrechten Kultstatus erlangt. Als 2009 in der Kölner Philharmonie ein Konzert mit Klavier- und Orchesterwerken von Uematsu anberaumt wurde, musste kein Plakat geklebt und keine Anzeige geschaltet werden, um den Saal bis auf den letzten Platz vollzubekommen. Und ganz vorn auf dem Podium saß Benyamin Nuss, der vor des Meisters Ohren einige seiner Kompositionen in Klavierbearbeitungen spielte. »Natürlich war es schön, dass Uematsu mein Klavierspiel super fand«, erinnert sich der 21-Jährige. »Aber noch berührender war die Atmosphäre im Saal: hauptsächlich Mädchen und Jungs, die gebannt zuhören und jede Melodie kennen, auf jedes Thema reagieren.« Zugleich ist Nuss jr., der unweit von Köln geboren wurde, der festen Überzeugung, dass »die Musik aus Videospielen die Fortsetzung der Klassik ist – nur mit anderen Mitteln.« Mit dieser Meinung steht Nuss tatsächlich nicht alleine. Immerhin schaffte es der erfolgreiche Jazz-Produzent Thilo Berg als sein Manager, nicht nur die altehrwürdige Deutsche Grammophon für das Projekt von Benyamin Nuss zu begeistern. Für die Klavierbearbeitungen der Uematsu-Soundtracks konnte Berg Komponisten und Arrangeure wie Alexander Rosenblatt und Torsten Rasch gewinnen. Wenn Nuss also mit seinem Debütalbum im Herbst auf große Tournee geht und dabei auch in der Berliner Philharmonie gastiert, ist Fantasy gefragt. Bei dieser etwas anderen Spielart von Neuer Musik
Reinhard Lemelle, RONDO Ausgabe 4 / 2010
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