home

N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Medien · Bücher

Bücher

Musikgeschichte Moderne und Postmoderne

Stefan Weiss

In der handlichen, hochinformativen Reihe zur Musikgeschichte sind die „Bärenreiter Studienbücher“ jetzt nach Klassik und Romantik im 20. & 21. Jahrhundert angekommen – bzw. in der „Moderne und Postmoderne“, wie der Titel offiziell lautet. Und für diese beiden Epochen, die sich auch mit dem Aufkommen neuer medialer Möglichkeiten musikalisch verzweigt haben, konnte mit dem Musikwissenschaftler Stefan Weiss der genau richtige Autor gewonnen werden. Denn Weiss, der in Hannover an der Hochschule für Musik und Theater lehrt, gelingt ohne Mühen der Spagat zwischen den unterschiedlichen Spielarten, die sich im Laufe eines Jahrhunderts herausgebildet haben. In fünf Kapiteln beleuchtet Weiss die musikalische Chronik und Entwicklung immer auch anhand exemplarischer Werke. Debussys „Nocturnes“ für Orchester und Schönbergs 2. Streichquartett stehen da für die ersten musikalischen Revolutionen des 20. Jahrhunderts. Die Wurzeln des Jazz werden mit W.C. Handys „St. Louis Blues“ markiert. Bevor dann etwa Luigi Nonos Widerstandsopus „Il canto sospeso“ und Miles Davis’ „Kind Of Blue“ die neue Aufbruchsstimmung der 1950er Jahre beschreiben. Über die Minimal Music eines Steve Reich, das epochale Beatles-Album „Revolver“ nähert man sich immer weiter auch über musiksoziologische Aspekte der Gegenwart an – um schließlich bei der Analyse des Songs „Paranoid Android“ der Rock-Band Radiohead sowie bei Bernhard Langs etwas anderer, elektro-akustischer Schubert-Hommage „The Cold Trip“ zu landen. Eine enorm weite Klanglandschaft hat Stefan Weiss da abgesteckt – und die alte Weisheit bestätigt, dass die Musik sich trotz aller Unkenrufe unaufhörlich neu erfindet.

Stefan Weiss

Musikgeschichte Moderne und Postmoderne

Bärenreiter, 238 S., ISBN 9783761824603, 27,50 €

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Guido Fischer, 23.09.2023, RONDO Ausgabe 4 / 2023



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Kronjuwelen

Magazin

Schätze für den Plattenschrank

Alle fünf Jahre, wenn Concerto Köln wieder einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern kann, […]
zum Artikel

Hausbesuch

Heidelberger Frühling

Treue zur Idee

Der Heidelberger Frühling feiert Jubiläum. Anlass für den Festival-Intendanten Thorsten Schmidt […]
zum Artikel

Pasticcio

Oper gefährdet Ihre Gesundheit!

Vor einigen Jahren wurde in Paris auch in der Metro auf großen Plakaten für eine Ausstellung […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Das Klavierquartett c-Moll des 19-jährigen Strauss war ein Geniestreich, der sofort als solcher erkannt wurde. Komponiert 1883/84, zwischen der ersten Sinfonie und der „Burleske“ für Klavier und Orchester, gilt es als Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Brahms und den Formen der klassisch-romantischen Instrumentalmusik.

Aus einer viel späteren Schaffensphase, nämlich den letzten Kriegsmonaten 1945, stammen die „Metamorphosen für 23 Solostreicher“. Zu jener Zeit arbeitete […] mehr


Abo

Top