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Als die Wiener Philharmoniker 2014 mit dem Herbert von Karajan-Preis ausgezeichnet wurden, hielt Bariton Thomas Hampson die Laudatio. Und Hampson wurde ein wenig philosophisch, als er zum einzigartigen Klang des Orchesters anmerkte: „Was daran hörbar wird, ist die Einsicht, dass wir als Individuen in eine musikalische Gemeinschaft geboren wurden, in der alle vorangegangenen Generationen ihre Spuren hinterlassen haben – sie sagen uns, woher wir kommen. Auf diese Weise sind die Wiener Philharmoniker auch eine Art Gedächtnis.“ Tatsächlich gibt es kein anderes Orchester, das Musikgeschichte derart verkörpert und aus ihr heraus die Zukunft gestaltet wie eben dieses Traditionsorchester. Welche musikalischen Sternstunden daraus entstanden sind, lässt sich nun einmal mehr an einer CD-Box ablesen, die ihren Titel „Deluxe Edition“ zu Recht trägt. Denn in der schmucken Querformat-Ausgabe sind mehr als nur historische Aufnahmen aneinandergereiht worden, die den Bogen von den 1940er Jahren bis ins Jahr 2016 schlagen. Man begegnet hier ausnahmslos großer Kunst mit Dirigenten und Solisten, die bei ihrer Zusammenarbeit mit den Wiener Philharmonikern wohl noch mal ein wenig mehr den göttlichen Funken in sich gespürt haben – darunter Brendel bei Rattle mit Beethoven, Backhaus bzw. Pollini bei Böhm mit Brahms, Mendelssohn mit Milstein und Abbado, Berg mit Anja Silja und Christoph von Dohnányi, die göttliche Kirsten Flagstad mit Knappertsbusch und Wagner oder die Klarinettenfamily Ottensamer und Andris Nelsons mit einem Tripelkonzert von Iván Eröd. Wenn dereinst der zweite Teil dieser Edition erscheint, wird dann aber hoffentlich auch Zubin Mehta nicht fehlen.
Guido Fischer, 05.03.2022, RONDO Ausgabe 1 / 2022
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