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Max Richter (c) Yulia Mahr
Am Anfang erklingt der „Big Ben“ – hörbares Symbol für die Stadt London. Dann erhebt eine literarische Kultfigur ihre Stimme: Virginia Woolf, die große Meisterin des inneren Monologs, die den Roman revolutionierte, beginnt in einer Aufnahme von 1937 eine Rezitation – sozusagen als Präludium für Max Richters neues Album. Der Komponist zeichnet mit dem Woolf- Projekt, das auf einem 2015 uraufgeführten Ballett basiert, mit minimalistischen Kompositionen zwischen Klassik und Elektronik die Welt der Romane „Mrs. Dalloway“, „Die Wellen“ und „Orlando“ nach und stützt sich in letzterem auf die alte „La-Folia“-Akkordfolge – für Richter musikalisches Symbol des in der Renaissance verankerten Werkes. Am Ende steht der von Gillian Anderson gelesene Abschiedsbrief der Autorin, die 1941 Selbstmord beging.
DG/Universal
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Der Ritterschlag für einen Filmmusikkomponisten mag in der Verleihung eines „Oscars“ liegen – oder in der großen Präsenz seiner Werke in Live-Konzerten, also abseits der Kinosäle. Doch in der künstlerischen Bedeutung toppt all das noch etwas Anderes: das Interesse seiner Werke bei anerkannten Solisten. Hans Zimmer hat nun genau das geschafft: Die tschechische Philharmonie unter Gavin Greenaway begleitet internationale Spitzensolisten in konzertanten Bearbeitungen von Werken, an denen Zimmer als Komponist oder Produzent beteiligt war. So hören wir Starpianist Lang Lang mit einer „Gladiator Rhapsody“, die Saxofonistin Amy Dickson interpretiert ein Thema aus „Der König der Löwen“, Trompeter Till Brönner eine Melodie aus „Crimson Tide – In tiefster Gefahr“.
Sony
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Deutschland hat einen musikalischen Märchenerzähler, und der heißt Andreas N. Tarkmann. Seit Jahren verwandelt der Komponist und Arrangeur Geschichten für Kinder in Werke für Sprecher und Kammerorchester. Im aktuellen Album sind es zwei Märchen der Erzähler- Legende Hans Christian Andersen – Schöpfer der Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse und des weniger bekannten Märchens „Der Mistkäfer“, in der das unansehnliche Tier auf Suche nach Gold Abenteuer erlebt. Die Interpretationen mit dem Sprecher Juri Tetzlaff, dem von Ruben Gazarian geleiteten Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und dem Kinderchor Stuttgart ist farbig, mitreißend und lehrreich – denn wie immer in Tarkmanns Musikgeschichten erfährt man auch gleich etwas über die verwendeten Instrumente, mit denen der Komponist die Personen der Handlung charakterisiert. Wen die Musik zur Nachahmung reizt, der findet im Booklet auch gleich noch Text und Noten der „Mistkäfer“- und „Erbsen“- Lieder.
Der Geiger Tim Kliphuis pflegt mit seinem Trio den „Gypsy Jazz“. Dass auch die klassische Musik ein Inspirationslieferant dafür sein könnte, erlebte er vor gut zehn Jahren: 2006 lud man ihn und sein Ensemble ein, Richard Strauss à la „Gypsy“ zu spielen. Die Freude an der Verbindung mit Klassik war geweckt – und nun traut sich Kliphuis mit seinem Trio an eines der berühmtesten Werke auf diesem Gebiet heran: Vivaldis „Jahreszeiten“. Gegen die riesige Konkurrenz an Bearbeitungen dieses Megahits behaupten sich die Jazzer mit großem Einfühlungsvermögen und dem Verzicht auf vordergründige Showeffekte. Vivaldi und Jazz auf Augenhöhe!
Sony
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Oliver Buslau, 04.02.2017, RONDO Ausgabe 1 / 2017
Bari
320.000 Einwohner und drei Theater, darunter Italiens viertgrößtes Opernhaus. Die […]
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Es war irgendwann in einer deutschen Freitagabend-Talkshow. Und die Besetzung war diesmal ziemlich […]
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Champagner, Canapés, nettes Geplauder. Und dazu entspanntes Jazzlounge-Geklimper. Auch so kann ein […]
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Bei den Organisten steht der französische Komponist Louis Vierne hoch im Kurs. Der Schüler von César Franck und Charles-Marie Widor war selbst ein hervorragender Organist, der zirka 150 Orgelwerke schrieb. Weitaus weniger bekannt ist, dass er auch eine ganze Reihe herausragender Klavierstücke komponierte, kaum ein Klavierstudent – zumal außerhalb Frankreichs – dürfte während seines Studiums mit Viernes Klaviermusik in Berührung kommen. Umso verdienstvoller ist es, dass sich nun der […] mehr