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wer sind die denn? Selbst eingefleischte Klassik-Hörer mussten vor rund zehn Jahren verdutzt stutzen, als diese Komponisten auf einer CD von Gidon Kremer auftauchten. Und wohl selbst die Chefetage seiner Schallplattenfirma dürfte im Vorfeld nicht unbedingt vor Freude jubiliert haben, angesichts eines solchen Raritätenprogramms, mit dem man es kaum in die Charts schaffen dürfte. Doch Kremer spielt seit seinem Gewinn des Moskauer Tschaikowski-Wettbewerbs 1970 nicht nur in der obersten Geigenliga, der Mann mit den markant schlanken, langen Teufelsfingern ist zugleich ein enormer Dickkopf und fulminanter Überraschungstäter, der nur nach einem Motto spielt und lebt: „Ich akzeptiere nicht den risikolosen Hörer!“ „Kremerland“ wurde die Einspielung mit auch so manchen konzertanten Kuriositäten wie Bakshis Stück für Violine, Streicher und Handy(!) getauft.Doch es gibt natürlich noch zahllose weitere Wege und Routen in diesem musikalisch grenzenlosen Königreich des Violinisten, die man unbedingt wiederentdecken sollte. Wie etwa die kontrastreiche Postmoderne mit den Violinkonzerten von Sofia Gubaidulina, Alfred Schnittke und Philip Glass. Oder Milhauds „Boeuf sur le toit“ mit den Kadenzen von Arthur Honegger. Dafür offenbart diese Box, die sämtliche konzertante Aufnahmen Kremers für die DG sowie Philips vereint, ebenfalls den Zeitgenossen Kremer im Standard-Repertoire. Ob bei den Violinkonzerten Mozarts (mit Nikolaus Harnoncourt), bei Brahms (mit Leonard Bernstein) oder bei Mendelssohn, von dem er mit seiner besten Klavierfreundin Martha Argerich das Konzert für Violine und Klavier aufgenommen hat.
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 6 / 2016
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