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(c) Ben Wolf
Karriere ohne Castingshow! Ja, das gibt es noch. Für „Die Chorjungen“ begann alles nämlich zunächst ganz klassisch mit Mozarts „Zauberflöte“, bei der sie im Schlosstheater von Drottningholm unter Daniel Harding gemeinsam auf der Bühne standen. Hier wurden dann die Verantwortlichen der Deutschen Grammophon aufmerksam, die nach Stimmen für ein neues Projekt nach dem Vorbild der erfolgreichen englischen Formation „The Choirboys“ suchten und das Trio aus der Talentschmiede der Augsburger Domsingknaben wenig später unter Vertrag nahmen. Das Etikett von „Deutschlands jüngster Boy Band“, das man ihnen teilweise schon verpasst hat, sehen die drei Jungs dabei eher mit einem Augenzwinkern. Und obwohl Nicolas, Jan und Georg erst zwischen 13 und 14 Jahre alt sind, geben sie sich im Interview bereits wie Profis. „Auch wenn da ein paar moderne Lieder dabei sind, sind wir in erster Linie schon noch Domsingknaben und machen hauptsächlich klassische Sachen.“ Die erste eigene CD, deren Trackliste sich von „You Raise Me Up“ bis hin zum barocken „Miserere“ aus der Feder von Gregorio Allegri spannt, war aber trotz diverser vorangegangener Aufnahmen mit dem Chor schon „ziemlich cool“.
Egal ob aktueller Charthit oder Barock, die musikalische Prägung durch die Augsburger Domsingknaben kann und soll auf der CD gar nicht verleugnet werden. Besonders die klare, instrumentale Stimmführung, die Domkapellmeister Reinhard Kammler während seiner Zeit in England kennengelernt hat und als Tradition nun auch mit seinem Ensemble weiterführt. Druck auf die jungen Sänger ist dabei ein Fremdwort. Bewusst gibt es in Augsburg auch kein Internat, sondern lediglich zwei bis drei Proben pro Woche. So haben die Jungs noch ein ganz normales Leben abseits des Chores, und die späteren Berufswünsche gehen nicht zwangsläufig in Richtung Opern- oder Konzertsänger. „Singen ist für mich ein Hobby“, sagt Nicolas. „Außerdem komme ich wahrscheinlich eh bald in den Stimmbruch, da weiß man ja auch nicht, wie die Stimme danach wird.“
Panorama/Universal
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