Was hat der Mann nicht alles geleistet, damals, im Quintett von Miles Davis und mit den eigenen Blue-Note-Platten, dann als Mwandishi, dann mit der Akustik-Formation V.S.O.P und als Digital-Pionier mit "Future Shock" und schließlich mit Ethno-Jazz-Produktionen. Zwischendurch hat er sich auch einiges geleistet, darunter Ende der Siebziger- und Anfang der Achtzigerjahre stromlinienförmige Discoproduktionen. Und nun? Es scheint, als lehne sich Herbie Hancock mit "The Image Project" zurück und gönne sich das Vergnügen, Popsongs für die SangeskünstlerInnen India Arie, John Legend, Pink, Céu, die Chieftains, Juanes, James Morrison, K. S. Chithra, Chaka Khan und andere zu produzieren. Das "Imagine Project" ist jedoch nicht nur dank der Zahl und Qualität der mitwirkenden Stars etwas Besonderes. Seine einzigartige Klasse zeigt Herbie Hancock durch die Souveränität, mit der er Stilelemente aus verschiedenen Epochen der Popgeschichte vom guten alten Soul über Disco, Psychedelic und Funk bis zu Ethno-Spielarten mit den Einflüssen aus Südamerika, Afrika und Bollywood vermengt. Indem er Klischees aufgreift, modifiziert und in neue Klangwelten überführt, will er – so steht es auf seiner Homepage – die zentralen Themen von Frieden und globaler Verantwortung durch die universelle Sprache der Musik ausdrücken. Es mag sein, dass Hancock tatsächlich antrieb, ein "kraftvolles Zeugnis für die Ziele des Weltfriedens, der Menschlichkeit und Toleranz und der Achtung des Planeten" abzulegen. Fakt ist: Ihm gelang eine exzellente Ethno-Pop-Produktion.
Werner Stiefele, 14.08.2010
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