DG/Universal 073 4518
(162 Min., 7/2008) 2 CDs
Bei Charles Gounods "Roméo et Juliette" spielt die optische Komponente eine vergleichsweise große Rolle: Damit die berühmteste Liebesgeschichte der Welt die Herzen der Zuschauer erreicht, müssen die beiden Hauptdarsteller nicht nur gut singen, sondern auch Jugendlichkeit vermitteln. Mit Rolando Villazón und Nino Machaidze konnte die Salzburger Festspielproduktion vom letzten Sommer ein solches Gespann aufbieten: Auch wenn die Juliette der jungen Georgierin nicht an persönlichkeitsstärkere Rollenvorgängerinnen heranreicht, ist sie als verliebtes junges Mädchen durchaus glaubwürdig, während der Roméo ohnehin zu Villazóns Trumpfkarten gehört – sein hitziges Bühnentemperament passt gut zum jungen Montague-Heißsporn, und sein berühmtes "Ah, lève-toi soleil" verrät nichts von den Stimmkrisen, die ihn im vergangenen Jahr immer wieder schüttelten.
Darüber hinaus ist Gounods Oper eines der wenigen Werke, die in die Salzburger Felsenreitschule passen: Die Arkadengeschosse mit ihrer italienischen Palazzoatmosphäre liefern das Bühnenbild, und die Regie braucht eigentlich nur noch geschickt den Ablauf zu organisieren. Vielmehr macht Bartlett Sher auch gar nicht. Dass er seine Akteure in Kostüme der Mozartzeit steckt, ist zwar ziemlicher Unsinn, stört aber auch nicht weiter. Wichtiger als die Regie ist ohnehin das Dirigat von Kanadas Shootingstar Yannick Nézet-Séguin, der seine Darsteller auf Händen trägt und aus dem Mozarteum Orchester Glanz und Aplomb und Delikatesse herauskitzelt.
Jörg Königsdorf, 05.03.2009
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