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N° 1356
04. - 12.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Steve Reich

Kuniko Plays Reich II (Four Organs, Piano Phase, Nagoya Marimbas, Mallet Quartet)

Kuniko

Linn/Naxos CKD712
(55 Min., 5&6/2022, 6/2023) SACD

Bevor in Steve Reichs minimalistischen Strukturen Leben einzieht und aus ihnen ein sinnliches Hörvergnügen und -abenteuer wird, steht erst einmal intellektuelle Schwerstarbeit an. Denn allein die ständigen Rhythmusverschiebungen und -überlagerungen sind gerade in den perkussiven Werken des Amerikaners herausfordernd komplex angelegt.
Nun hat der Minimal-Music-Guru vorrangig Stücke für mindestens zwei Instrumentalisten bzw. Perkussionisten geschrieben. Was die Aufgaben dann nicht leichter macht, wenn man alles ganz allein, solistisch stemmen will. Dass die japanische Schlagzeugerin Kunino aber die Kunst makellos beherrscht, punktgenau auf ihre eigene, vorproduzierte Stimme zu reagieren, hat sie bereits 2018 mit ihrer Einspielung von Reichs Kult-Stück „Drumming“ gezeigt. Jetzt legt sie mit Folge II nach und hat dafür – unter der Supervision des Komponisten – vier Werke ausgewählt, teilweise arrangiert und meisterhaft eingespielt. Von „Four Organs“ aus dem Jahr 1970, bei dem sich aus einem simplen Miteinander zwischen Maracas und Orgel eine ungemeine Sogkraft entwickelt, bis hin zum „Mallet Quartet“ (2009) für zwei Vibrafone und zwei Marimbas reicht das Programm. Und auch in der Vibrafon-Fassung von „Piano Phase“ sowie in dem asiatisch angehauchten „Nagoya Marimbas“ (1994) gelingt es der Feinmotorikerin Kuniko, aus Reichs raffinierten Repetitionskonstruktionen einen farbenreichen Flow von besonders anziehender Schönheit zu generieren.

Guido Fischer, 27.04.2024


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