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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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George Jeffreys

Lost Majesty

Solomon’s Knot

Prospero/Note 1 PROSP0086
(86 Min., 8/2022)

Ein verfallenes Herrenhaus in Northamptonshire als Aufnahmeort frühbarocker Songs und Anthems, die im 17. Jahrhundert an ebendiesem Ort geschaffen und gesungen worden sind – atmosphärischer geht es kaum. Tatsächlich sind die vier- und fünfstimmigen generalbassbegleiteten Gesänge von George Jeffreys (ca. 1610 1685) eine Entdeckung, zeigen sie doch, dass die italienische Madrigal-Kunst des frühen 17. Jahrhunderts in England rezipiert und kreativ der eigenen Sprache anverwandelt worden ist. Jeffreys’ Musik hat ein bisschen Missing-Link-Charakter mit Blick auf die harmonische Spezifität, die einige Jahrzehnte später in Henry Purcells Musik scheinbar so plötzlich und unvermittelt auftreten sollte.
Solomon’s Knot widmet sich den reizvollen Stücken in der diesem jungen Ensemble eigenen Weise: Stimmlich zupackend, dabei dem Vibrato nicht abgeneigt, alles andere als glatt, vielmehr im Timbre der einzelnen Stimmen durchaus individuell geprägt. Ensemblegesang ist hier nicht mehr allein jenem „Wir“ verschrieben, das die eigene Farbe der einzelnen Stimmen auf ein Mindestmaß zurückdrängt. Stattdessen kommen hier markant eigenständige Stimmen zusammen, die sich zum Zwecke des Findens eines homogenen Miteinanders nur gerade soweit einander angleichen, wie es nötig ist.

Michael Wersin, 24.02.2024


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