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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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The Pristine Sound Of Root 70

Nils Wogram

Nwog-Indigo/375 Media 05244912
(55 Min., 9/2022)

Mit dem Projekt „Root 70“ blickte der Posaunist bereits auf mehrere Epochen der Jazzgeschichte zurück. Diesmal haben es ihm die coolen Sounds angetan, die man mit der amerikanischen Westküste in Verbindung bringt (obwohl ähnliches auch an der Ostküste und in Deutschland zu hören war). Dabei wirken seine Kompositionen und ihre Umsetzung so authentisch, als stammten sie tatsächlich aus der Periode der 1950er und frühen 1960er, in der ein Teil der Jazzszene eher auf cooles Understatement und weiche Tongebungen als auf heiße Chorusse setzte.
Der Opener „Beatrice’s Rituals“ gibt diese Richtung vor, indem er – auch durch Jochen Rückerts Percussion und Spiel mit den Filzschlegeln – die dezent exotische Atmosphäre von Albert Mangelsdorffs Album „Now Jazz Ramwong“ aufgreift. Mit „Va Lentement“ wandert Wograms Quartett in die 1950er zurück, in denen der Posaunist Bob Brookmeyer an der Seite von Lee Konitz seine Coolness ausgelebt hatte. In Wograms Quartett steuert der Altsaxofonist Hayden Chisholm mit enormem Einfühlungsvermögen weiche Melodien bei. „Perfect Snow“ verlässt die distinguierten, coolen Gefilde und wandert zum groovenden Postbop weiter. „Ambiguity“ versetzt wieder in die coolen Zeiten zurück, wobei Chisholm nun fast mit der Wärme eines Ellington-Saxofonisten intoniert. Mit „Kairos“ schlagen sie die Brücke zwischen nervösen Beats und Coolness, und in „Tchavolo“ hat Matt Penman Raum für ein Kontrabasssolo, das Wogram auf der Melodica begleitet. In diesem Jazzwalzer lässt Chisholm spüren, dass er sich – unter anderem – auch mit dem eleganten Spiel von Paul Desmond befasst hat: ein starkes Finale.

Werner Stiefele, 23.09.2023


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