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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Glimmer

Nils Økland, Sigbjørn Apeland

ECM/Universal 4841962
(48 Min., 1&3/2021)

In Amerika waren die afrikanische Volksmusik und die europäische Kunstmusik die Hauptingredienzien, aus denen sich Blues, Ragtime und Jazz entwickelten. In Europa verbinden sich die Tradition regionaler Volksmusiken mit „Klassik“ und Jazz sowie einer Fülle internationaler Einflüsse zu einer Musik, für die es keinen Namen gibt. Wohl aber hat diese Mischung mit dem Jazz gemeinsam, dass sich Komposition und Improvisation ergänzen.
In dieser Traditionslinie musizieren die Norweger Nils Økland und Sigbjørn Apeland schon seit rund dreißig Jahren. Das Album „Glimmer“ ist die Frucht von Apelands jahrzehntelanger Volksliedforschung, der sich in den letzten Jahren auf Volkslieder aus Westnorwegen, Nord-Rogaland und Sunnhordland konzentriert hat, greift aber auch dessen ältere ethnologische Forschungen sowie Archivaufnahmen auf. Neunmal ist „traditional“ als Herkunft angegeben und sechsmal zeichnet entweder Økland oder Apeland verantwortlich.
In den klanglich exzellenten Aufnahmen lässt das Duo den einfachen, klaren Melodien viel Zeit, sich zu entfalten. Apeland schafft mit dem Harmonium einen flächigen Untergrund, in dem sich der kratzige, raue Ton von Øklands Hardanger-Fiedel bewegt. Die Bedächtigkeit, mit der beide ihre Töne setzen, lässt die Hörer zu Zeugen meditativer Zwiegespräche werden, die sowohl in einem vom Trubel der Außenwelt abgeschlossenen Raum, einer weiten Landschaft oder in einem sakralen Raum stattfinden können. Bei allem schimmert der reale oder imaginäre Volksliedcharakter durch. Und doch sind die 15 Stücke weit aus den Bereichen entrückt, die man gemeinhin mit Volksmusik verbindet.

Werner Stiefele, 12.08.2023


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