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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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Dream Box

Pat Metheny

Modern Recordings/Warner 405053889167
(56 Min., 2021–2022)

Eine kleine Story braucht es schon zur „Dream Box“. Pat Metheny liefert gleich zwei. Zum einen erfährt der im Musikerslang Unkundige, dass eine „Box“ eine elektrische Gitarre mit einem hohlen Korpus ist, und zum anderen schreibt er im Booklet, die Stücke von „Dream Box“ habe er im Laptop unter den akustischen Notizen entdeckt, die er beim Auftauchen neuer Ideen in Hotelzimmern oder andernorts aufnimmt. Sechs dieser Klangnotizen baute er für das Soloalbum im Playbackverfahren zu ohrschmeichlerischen Nummern aus: Ein Konzentrat von Methenys romantischer Seite. Ergänzt wird die Sammlung durch Coverversionen von Russ Longs „Never Was Love“, Jule Stynes „I Fall In Love Too Easily“ und Luiz Bonfás „Morning Of the Carnival“.
Da wären wir denn beim „Dream“: Alle neun Stücke haben etwas mit verträumter Stimmung, mit Licht, Schönheit, Sorglosigkeit, Ruhe, Gelassenheit, Harmonie und seligem Schweben zu tun. Hier gibt es nichts, was diese heile Welt stören könnte. Um diese innere Harmonie zu erreichen, fügte Metheny die Melodien in zuvor eingespielte, wie Brückenbögen konstruierte Begleittracks. Dabei hat jeder Abschnitt Zeit, sich zu entfalten und nachzuklingen, bevor ihn der nächste ablöst.
Gespielt werden die neun Kompositionen auf fünf „Dream Boxes“ mit jeweils eigenen Klangcharakteristika und unterschiedlichen Saitentypen. Dadurch fügen sich warme, runde Sounds und spitze, metallische zu einem vielschichtigen Ganzen. Und wem verdanken wir all dies? Das ist eine weitere Story, die Metheny im Begleittext erzählt. Der 2014 verstorbene Kontrabassist Charlie Haden, einer seiner langjährigen Freunde, empfahl ihm einst, er solle alles, was ihm an Stücken einfällt, mit einem Rekorder aufnehmen, so dass es zumindest in einmaliger Ausfertigung erhalten bleibt. Danke, Charlie, danke, Pat.

Werner Stiefele, 17.06.2023


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