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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Do Albert Mangelsdorff

ToneGallery

Laika/Galileo
(52 Min., Februar 2022)

Albert Mangelsdorffs Kompositionen wirkten stets wie maßgeschneidert für seine Posaune. Multiphonics, knappe Stöße, Glissandi, auf- und abspringende Melodien, flatternde, raue und glatte, prustende und schnurrende Klänge, hippelige und straighte Rhythmen zählten zu seinen bevorzugten Stilelementen. Solo, in kleinen Besetzungen und mit dem United Jazz + Rock Ensemble wirkten sie prächtig – aber in all diesen Formationen blies Mangelsdorff selbst die entscheidenden Passagen.
Jetzt nahmen sich vier Musiker elf seiner Stücke vor, und siehe da: Sie funktionieren auch ohne den einzigartigen Posaunisten. Der Sopran- und Tenorsaxofonist Steffen Weber hat Mangelsdorffs Grundideen mit viel Einfühlungsvermögen auf seine Instrumente übertragen und in Bastian Ruppert einen ebenso sensiblen Kollegen neben sich, der mit der Gitarre mitfühlt, Räume öffnet, grundiert und in seinen Soli – manchmal mit Anklängen an Volker Kriegels Beiträge im UJRE – den Mangelsdorffschen Ideen gerecht wird. Dabei schaffen der Kontrabassist Hans Glawischnig und der Schlagzeuger Holger Nesweda ein passgenaues Fundament.
Dieses Quartett transportiert Mangelsdorff-Klassiker wie „Meise vorm Fenster“, „Wart g’schwind“ oder „Rip Off“ oder „Wheat Song“ (auf Mangelsdorffs Album „Hut Ab“ hieß er noch „Weed Song“) mit Hochachtung vor den von Mangelsdorff teilweise in mehrfachen Versionen eingespielten Originalaufnahmen auf die Möglichkeiten ihrer Besetzung. Selbst wenn sie in „Triplicity“ – im Vergleich mit Mangelsdorffs Version mit Arild Andersen und Pierre Favre mehr Swing beimischen, bleibt die Grundsubstanz ebenso erhalten wie dem humorvollen „Ant Stepped On An Elephant’s Toe“, dem Ruppert ein wenig Scofield’sches R&B-Feeling beimengt. Fans von Albert Mangelsdorff können nach dem Hören erleichtert aufatmen: Das Album „Do Albert Mangelsdorff“ ist eine gelungene Hommage an den 2005 gestorbenen Posaunisten. Auch im neuen Gewand klingen seine Kompositionen wunderbar.

Werner Stiefele, 27.05.2023


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