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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Groove Connection

Jakob Manz

ACT/Edel 1099662AC1
(45 Min., 11/2022)

Dass das Saxofontalent Jakob Manz nicht nur bestens im Fusionjazz der vergangenen Jahrzehnte bewandert ist, wie er auf seiner Debüteinspielung „Natural Energy“ eindrucksvoll belegte, stellte er 2022 im Duett mit der Pianistin Johanna Summer unter Beweis – da zeigte sich der 2001 in Schwaben geborene Altist ganz von seiner lyrischen Seite und erwies sich als legitimer Nachfolger Charlie Marianos und dessen „Tears of Sound“-Ästhetik.
Mit „Groove Connection“, das mit einer Riege von internationalem Top-Personal unter der Leitung des Keyboard-Patrons Roberto Di Gioia eingespielt wurde, schlägt Manz wieder ein neues Kapitel auf. Das Album hört sich an wie eine Zeitreise durch die Geschichte des Soul-Jazz, die einst mit Cannonball Adderley begann und vor dem sich Manz nun mit dem Gospel-Klassiker „Wade In The Water“ standesgemäß verbeugt. Über verschiedene Zwischenstationen, die unter anderem beim frühen Klaus Doldinger und seinem unter dem Pseudonym Paul Nero geschriebenen „Soul Tiger“, David Sanborn sowie Nils Landgrens Funk Unit liegen, landet der Saxofonist und Blockflötenvirtuose (sic!) schließlich im Soul der Gegenwart.
Die dunkle Selbstzerfleischung, die sich in den Stücken von Sängerinnen wie Adele („Easy On Me“) und Billie Eilish („When the Party’s Over“) findet, verwandelt Manz dank seines strahlenden Tons und elastischen Spiels in optimistischere Weisen. Wie überhaupt die gesamte Einspielung, aus deren Gästeriege E-Bassist Tim Lefebvre mit seinen wendigen Grundierungslinien und Gitarrist Nguyên Lê mit einem ekstatischen Kurzauftritt herausragen, von dem Spirit der guten Laune und Gottgefälligkeit getragen ist. Wogegen bis auf die doch arg glatt geratenen Versionen der Whitney-Houston-Powerballade „I Look To You“ und des Lionel-Ritchie-Schunklers „Dancing On The Ceiling“ auch gar nichts einzuwenden ist. Mal schauen, mit welcher Vorliebe der 21-Jährige die Zuhörerschaft nach diesem soliden Retro-Zwischenspiel auf seinem nächsten Album überrascht.

Josef Engels, 29.04.2023


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