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N° 1356
04. - 10.05.2024

nächste Aktualisierung
am 11.05.2024



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„Komeda Unknown 1967“

Piotr Schmidt International Sextet

O-Tone Music/ Edel 1006679OTO
(51 Min., 3/2022)

Es ist erfreulich, dass die Kompositionen von Krzysztof Komeda (1931–1969) wieder entdeckt und aufgeführt werden. Immerhin war der polnische Jazzpianist und Filmmusikkomponist ein Innovator, der in den 1960ern eine eigene, von der swingenden Tradition, der Klassik, der Zeitgenössischen Musik sowie Free Jazz und Rock geprägte Stilistik in den europäischen Jazz gebracht hatte. Zudem stammen von ihm die Soundtracks zu Roman Polańskis „Das Messer im Wasser“, „Wenn Katelbach kommt …“, „Rosemaries Baby“ und „Tanz der Vampire“ sowie einer Reihe von Filmen anderer Regisseure. Polański war es auch, der ihn 1967 nach Hollywood holte, wo er 1969 nach einem Unfall ins Koma fiel und nach einer Operation in Polen starb.
Nun hat der Trompeter Piotr Schmidt sieben Stücke Komedas, die 1967 bei der von Joachim-Ernst Behrendt verantworteten Lyrik- und Jazzproduktion „Meine süße europäische Heimat“ nicht berücksichtigt wurden, nach einem Notenfund in der Warschauer Nationalbibliothek für sein International Sextett arrangiert. Ob die originalen Aufnahmen in Archiven liegen, ist nicht bekannt. Ein Vergleich mit ihnen ist also (derzeit) nicht möglich. Wohl aber kann die Fülle von Komedas Einspielungen anderer Stücke zur Beurteilung der Authentizität herangezogen werden.
Wie Schmidt die Trompete in Teilen von „Jonah“, den einleitenden Klangstößen von „The Classic“ oder in „Just The Two of Them“ in eine düstere Umgebung platziert, erinnert daran, wie Komeda einst den Trompeter Tomasz Stańko in Szene setzte. Hier rekonstruiert Schmidt den vielschichtigen Sound Komedas. Dessen collagenartiges Changieren zwischen den Stilen geht indes oft in Schmidts Mittelteilen verloren. Hier klingen seine Versionen – nicht nur wegen der besseren Aufnahmetechnik – glatter und weniger experimentell als das Gros von Komedas wegweisende Einspielungen.

Werner Stiefele, 08.10.2022


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