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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Alfred Schnittke, Sergei Prokofjew

Konzert für Klavier und Streicher, 2. Sinfonie op. 40

Yefim Bronfman, The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst

Cleveland/Note 1 TCO0003
(54 Min., 1 & 10/2020) SACD

Auch das Cleveland Orchestra und damit eines der Top Five Orchester der USA ist mittlerweile unter die Label-Gründer gegangen. Gut so. Denn damit besitzt man zusammen mit seinem Langzeitchefdirigenten Franz Welser-Möst genau diese künstlerische Beinfreiheit, um eben all solche Programme aufzunehmen bzw. zusammenzustellen, bei denen die auf Bilanzen fixierten Großlabelmanager gleich den Daumen senken würden. Nach dem vor einem Jahr veröffentlichten Wien-Porträt mit Werken von Franz Schubert und Ernst Krenek steht jetzt die russische bzw. sowjetische Moderne im Mittelpunkt. Von Sergei Prokofjew hat man sich die 1925 in Paris uraufgeführte, immer noch viel zu wenig gespielte 2. Sinfonie op. 40 ausgesucht. Und beim Konzert für Klavier und Streicher des Deutsch-Russen Alfred Schnittke übernimmt Yefim Bronfman nun den Solopart. Mehr als ein halbes Jahrhundert liegt zwischen diesen beiden Stücken, die jeweils auch Spiegel ihrer Zeit sind. Nach seiner hübschen „Symphonie Classique“ lud Prokofjew seine Zweite mit maschinenhaft-futuristischem Furor auf. Schnittkes 1979 in Leningrad uraufgeführtes Konzert erzählt dagegen mit seinem dauerbeklemmenden, von schalen Choraleinwürfen, clustergleichen Akkordeinschlägen und heftig aneinander geriebenen Tonalität vom schicksalhaften Leben unter dem blutroten Sowjetstern. Mit Bronfman und seiner markant dreinfahrenden Pranke an der Spitze, verwandelt das Cleveland Orchestra das Konzert in eine den Hals zuschnürende Musik. Bei Prokofjew zeigt dieser Klangkörper hingegen seine fesselnde, entfesselte wie zupackende, ganz große Klasse.

Guido Fischer, 15.01.2022


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