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N° 1355
27.04. - 03.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



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Breathe

Dr. Lonnie Smith

Blue Note/Universal 3546176
(64 Min., k. A.)

Dr. Lonnie Smith hatte 2017 allen Grund zum Feiern. Einerseits wurde er 75 Jahre alt, andererseits war er im selben Jahr vom National Endowment for the Arts als „NEA Jazz Master“ ausgezeichnet worden. Da 75 Jahre ein stolzes Alter sind, gönnte er sich eine Konzertwoche im New Yorker Club „Jazz Standard“ mit seinem regulären Trio, bestehend aus dem Gitarristen Jonathan Kreisberg und dem Schlagzeuger Jonathan Blake, sowie Gästen: dem Tenorsaxofonisten John Ellis, dem Trompeter Sean Jones, dem Baritonsaxofonisten Jason Marshall und den Posaunisten Robin Eubanks.
Wie gut die Stimmung war, verriet bereits das 2018 veröffentlichte Album „All In My Mind“. Nun bringt „Breathe“ sechs weitere Live-Titel aus dieser Konzertreihe sowie – als Eröffnungsnummer und zum Abschluss – zwei Studioaufnahmen mit dem Punk-Sänger Iggy Pop, mit dem sich Smith nach einer Zufallsbegegnung angefreundet hatte. Während Pop die Ballade „Why Can’t We Live Together“ entschlackt, gibt sich Smith in dieser Nummer plüschiger als sonst. Die zweite Co-Produktion, Donovans Hippie-Hit „Sunshine Superman“ aus dem Jahr 1966, betten sie in sanfte Souljazzgefilde – beides keine Meisterwerke, wohl aber Sammlerstücke für Pop-Fans.
Jazzliebhaber werden ihre Freude eher an den Titeln haben, die dazwischen liegen: Zeugnisse einer vergnügten Session, bei der spontan improvisiert und sich wie in den 1950ern die Zahl der Chorusse nach der momentanen Gefühlslage richtet. Doch bei einem Rückblick auf den Souljazz von damals bleibt Smiths Septett nicht stehen. Mit „Track 9“ knüpft es an die peitschenden Rock-, Funk- und Trancejazz der Post-Bitches-Brew-Bands von Miles Davis an; außerdem schickt Smith Thelonious Monks Klassiker „Epistrophy“ in ähnlich funky angehauchte Gefilden. Im Gegensatz dazu wirkt die Trionummer „World Weeps“ trotz eines tänzerischen Zwischenspiels traurig, während das einem Spiritual nachempfundene „Pilgrimage“ einen Hauch von Optimismus bringt. Hier singt Alicia Olatuja von der Hoffnung auf eine bessere Welt.

Werner Stiefele, 24.04.2021


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