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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Ludwig van Beethoven

Tripelkonzert op. 56, Klaviertrio op. 36 (nach der 2. Sinfonie)

Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Alexander Melnikow Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado

harmonia mundi HMM902419
(2 & 6/2020)

Das Orchester-Intro macht schon überdeutlich: Hier soll mit dem Tripelkonzert ein weiterhin eher dem „schwachen“ Beethoven zugeschlagenes Werk endlich mit enormem Furor rehabilitiert werden. Aus dem berühmten Dunkel ins Grelle geht es denn daher auch radikal akzentuiert und pointiert. So wie man es vom Freiburger Barockorchester gewohnt ist. Wobei der mit diesem Top-Originalklang-Kollektiv eng befreundete spanische (Gast-)Dirigent Pablo Heras-Casado großen Wert auf die herausfunkelnden Bläserstimmen legt. Das sich in eine Art Repräsentationsmusik steigernde Tutti stimmt dann ein letztes Mal auf das dreistimmige Gespräch ein, das bei Isabelle Faust (Violine), Jean-Guihen Queyras (Violoncello) und Alexander Melnikow (Klavier) Züge einer entspannten Unterhaltung und bisweilen einer hitzigen Diskussion bekommt. Wobei es – wie zu Beginn des 3. Satzes – schon mal zu verquer amüsanten Klangeffekten kommt. Auch bei diesen drei Musikern wird zwar aus dem Tripelkonzert nicht unbedingt ein vermeintlicher Geniestreich. Man bekommt aber nicht nur gänzlich neue Facetten geboten, sondern beim Zuhören gute Laune! Als zweites Hauptwerk gibt es Beethovens 2. Sinfonie in der Fassung für Klaviertrio. Auch Beethoven hat immer wieder seine Sinfonien gewinnbringend neu für diese hausmusikalische Besetzung arrangiert. Von wem aber jetzt die eingespielte Fassung stammen mag (das Booklet vermutet am ehesten Ferdinand Ries) – Faust/Queyras/Melnikow werfen sich mit offenem Visier einfach sensationell ausgelassen, stürmisch und zupackend in ein Opus, das damit eindeutig zum Punktsieger auf diesem Beethoven-Album wird.

Guido Fischer, 27.02.2021


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