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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Begegnung

Daniel Stelter

O-Tone Music/Edel Kultur 1013981OTO
(43 Min., o. A.)

In „Vienna“ zwitschern die Vöglein. Darüber erheben sich hallreich sanfte Melodien einer Elektrogitarre, Percussion und verhaltene Sounds einer Hammond-Orgel zu einer schwerelosen Ballade. Daniel Stelter, seit 2016 Dozent für Gitarre an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt, Mitglied der Ringsgwandl-Band und 2014 bis 2018 Musiker für die Fernsehsendung „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ zeigt sich als Mann der leisen, zurückhaltenden Klänge mit einer weiten stilistischen Bandbreite.
Stelters Musik meidet alles Laute, Marktschreierische, Vehemente. Das war schon 2010 bei seinem Album „Krikelkrakel“ so, und daran hat sich bei den Begegnungen des aktuellen Albums nichts geändert. Auf den zwölf Titeln der Disc bevorzugt er kleine Besetzungen. Zu zweit, zu dritt, viert oder fünft findet der musikalische Austausch statt – und er ist so intensiv, dass einem die kleine Besetzung erst auffällt, wenn man im Booklet nach den am jeweiligen Titeln Beteiligten schaut. Rund und komplett wirken die Titel, weder überfrachtet noch zu spartanisch instrumentiert. Eine wohlige, besinnliche Atmosphäre verbreiten sie, und wäre nicht das Vogelgezwitscher am Anfang gewesen, hätte ein gemütlich knisterndes Kaminfeuer ebenso gepasst.
Sein wichtigster Partner ist in sechs Stücken der Schlagzeuger und Perkussionist Tommy Baldu, der zudem in zehn der zwölf Titel die Abmischung verantwortet. In vier Stücken ersetzt ihn sein Perkussionskollege, der internationale Star Manu Katché. Mit ihm und dem Klarinettisten David Orlowsky nähert sich Stelter in „Á Bientôt“ dem Klezmer, und auch im durch Cemil Qocgiri an der türkischen Saz orientalisch eingefärbten „Run & Hyde (Icciva)“, das sich mit dem Gesangseinsatz von Laith Al-Deen in eine Popnummer wandelt. Während „Run & Hyde“ Begeisterung ausstrahlt, wirkt der egozentrische, gefühllose Text über die bevorstehende Trennung eines Paares in „Der letzte Kuss“ mit Xavier Naidoo wie ein Stück von der künstlerischen Resterampe des Mannheimers. Im Gegensatz mündet die Begegnung Stelters mit dem Sänger Mr. Leu in einem gefühlvollen, fast schon kitschigen Liebeslied „Nur mit dir“.
Im Duett mit seinem Gitarrenkollegen Lulo Reinhardt begibt sich Stelter mit „Hymn“ in weltentrückte, weltmusikalische Gefilde. Für das Duett „Straßenstaub“ mit Manu Katché greift er zur Mandoline. Ein Hauch von Südamerika und amerikanischem Folk, dazu die nahezu Beatles-selige Melodie von „Fields of Gold“ und der Klassiker „Moon River“ – erneut mit Vogelgezwitscher – setzen die entspannte Reihe der Begegnungen fort.

Werner Stiefele, 28.11.2020


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