home

N° 1297
18. - 24.03.2023

nächste Aktualisierung
am 25.03.2023



Responsive image
Johannes Brahms

Brahms. The Orchestral Music

Gewandhausorchester Leipzig, Kurt Masur, Salvatore Accardo, Heinrich Schiff, Misha Dichter

Eloquence/Klassik Center Kassel ELQ4840144
(507 Min., 1973–1981) 8 CDs

Zwischen 1973 und 1980 nahm Kurt Masur mit dem Leipziger Gewandhausorchester die gesamte Orchestermusik von Johannes Brahms auf. Diese Box enthält auf acht CDs diese ursprünglich für Philips produzierten Einspielungen. Neben den Sinfonien sind auch die beiden Ouvertüren, die beiden Serenaden, die Ungarischen Tänze und die vier Konzerte enthalten. Die Einspielungen zeichnen sich generell durch ein sehr weiträumiges, leicht halliges Klangbild aus, an dem sicher die Tontechnik ihren Anteil hat. Stärker jedoch als dieser für heutige Ohren etwas unvertraute Sound fällt allerdings die elegische Ruhe und die Leuchtkraft der Wiedergabe ins Gewicht – Qualitäten, die durchaus als Alleinstellungsmerkmal von Kurt Masurs Brahms gelten können und von der erfolgreichen Arbeit zeugen, die Masur in seinen fast dreißig Leipziger Jahren mit dem famosen Ensemble geleistet hat.
Kaum mehr bekannt ist heute der jüdisch-polnische Pianist Misha Dichter, ein Enkelschüler von Artur Schnabel, der 1977 die beiden Klavierkonzerte unter Masur eingespielt hat. Es handelt sich um solide Versionen mit einem nicht allzu elegant gestalteten Solopart – besonders die technischen Schwierigkeiten des zweiten Konzertes wurden wenige Jahre später von Krystian Zimerman unter Leonard Bernstein weitaus überzeugender bewältigt. Die Einspielung des Doppelkonzertes ist geprägt vom besonderen Ton beider Solisten: Salvatore Accardo und Heinrich Schiff erfreuen sich hörbar am satten Timbre des jeweils anderen, hüten sich aber vor allzu vordergründigen Romantizismen. Eine wegen ihrer geradlinigen Klarheit bei gleichzeitig wuchtiger Klangfülle sehr hörenswerte Aufnahme, sowie überhaupt die gesamte Box trotz qualitativer Schwankungen ein sehr reizvolles Angebot zum Kennenlernen des ganzen Orchester-Brahms ist.

Michael Wersin, 29.02.2020



Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.


Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr


Abo

Top