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N° 1354
20.04. - 01.05.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Joseph Haydn, Andreas Lidl, Franz Xaver Hammer, Aloisio Luigi Tomasini

„Maddalena and The Prince“ (Trios für Baryton u.a.)

Maddalena Del Gobbo, Robert Bauerstatter, David Pennetzdorfer, Ewald Donhoffer

DG/Universal 002894818034
(74 Min., 9/2018)

Auf den ersten flüchtigen Blick kommt das Baryton wie der leibhaftig große Bruder der Bass-Gambe daher. Wie sie hat das Baryton nämlich einen mächtigen Korpus. Nimmt man dieses Streichinstrument aber genauer in Augenschein, kann man tatsächlich noch einen zweiten Hals entdecken, der sich hinter dem offiziellen Griffbrett in die Höhe reckt. Und genau dieser kastenförmige Anbau mit seinen versteckten Resonanzsaiten ist es, der dem Baryton als einer Kombination aus Streich- und Zupfinstrument seine einzigartige Klangidentität verleiht.
Das älteste heute bekannte Baryton wurde um 1655 in Wien gebaut. Doch richtig populär wurde es im 18. Jahrhundert und da auch nur bei handverlesenen Komponisten. Immerhin über 170 Werke, darunter Divertimenti, Oktette und Solo-Konzerte hat Joseph Haydn für seinen Brötchengeber und riesigen Baryton-Fan, Fürst Nikolaus I. komponiert. Hinzu kamen Stücke aus der Feder der fürstlichen Hofkapell-Musikanten Franz Xaver Hammer und Aloisio Luigi Tomasini sowie des Baryton-Virtuosen Andreas Lidl. Von ihnen allen hat jetzt die italienische Gambistin und Wahl-Barytonistin Maddalena Del Gobbo Trios für Baryton, Viola und Cello sowie eine Sonate für Gambe und Cembalo für ihr jüngstes Album „Maddalena and The Prince“ ausgewählt. Mit „Prince“ ist aber nicht nur der Fürst Esterházy gemeint. Für die Musikerin verkörpert das Baryton mit seinen edelsten und anmutigsten Klängen den „Prinzen“ unter den Instrumenten. Mit ihren kammermusikalischen Mitstreitern kostet sie darüber hinaus auch das Sanftmütige und Feingeistige aus, mit dem das Baryton bei Haydn & Co. durchaus punkten kann. Trotzdem hätte man sich angesichts der dauergepflegten Unterhaltung, die die Werke miteinander verbindet, musikalisch dann doch mehr Abwechslung gewünscht.

Guido Fischer, 27.07.2019


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