Startseite · Künstler · Gefragt
RONDO: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
Sol Gabetta: Die ehrliche Freiheit der Expressivität und Empfindsamkeit!
RONDO: Was missfällt Ihnen an Ihrem Beruf am meisten?
Gabetta: Das Zuhause nicht immer dabei zu haben!
RONDO: Wer hat Sie am meisten in musikalischen Dingen beeinflusst?
Gabetta: Meine Lehrer Ivan Monighetti und David Geringas, aber auch viele inspirierte Dirigenten und Kammermusikpartner.
RONDO: Welche Komponisten halten Sie für überbewertet, welche für unterbewertet?
Gabetta: Für überbewertet niemanden ... Jeder bekommt am Schluss das, was er verdient – nicht weniger und nicht mehr. Jeder Komponist bewegt mit seiner Musik etwas, manchmal menschliche Seelen ... manchmal nur Glasfenster! Unterbewertet sind allein schon im Bereich der Celloliteratur viele Komponisten, vor allem aus dem Barock. So viele fantastische Kompositionen werden heute überhaupt nicht mehr gespielt! Ich denke da zum Beispiel an Anton Kraft, Leopold Hofmann, Leonardo Leo ...
RONDO: Welche Musik mögen Sie überhaupt nicht?
Gabetta: Techno.
RONDO: Ihr Lieblingskomponist des 20./21. Jahrhunderts?
Gabetta: Dmitri Schostakowitsch.
RONDO: Welche Platte haben Sie zuletzt aus privatem Interesse gekauft?
Gabetta: Schubertlieder mit Matthias Goerne und Dvořáks Cellokonzert mit Emanuel Feuermann.
RONDO: Welches Buch lesen Sie gerade?
Gabetta: Eine Schubertbiografie.
RONDO: Ihr Lieblingsschriftsteller?
Gabetta: Stefan Zweig, Agatha Christie.
RONDO: Wenn Sie nicht Musikerin geworden wären, welchen Beruf hätten Sie dann gerne ergriffen?
Gabetta: Archäologin oder Biologin.
RONDO: Was, glauben Sie, fehlt der klassischen Musik unserer Zeit am meisten?
Gabetta: Die Fähigkeit, »Volksmusik« sein zu können, wie es im 16., 17., 18. Jahrhundert der Fall war! Musik für Momente der Freude, Musik der Empfindsamkeit, Musik die eine Entwicklung macht, eine Entwicklung mit den Menschen zusammen! Diese Musik wurde für uns ALLE komponiert, sie gehört zu uns allen! Heute aber verbinden viele Leute die klassische Musik nur mehr mit den »klassischen Menschen«, also Menschen, die nicht zu ALLEM dazugehören.
Rondo Redaktion, RONDO Ausgabe 4 / 2009
Wann wird er sich endlich erklären: Valery Gergiev. Alle noblen Geister wollen von ihm wissen, wie […]
zum Artikel
Meldungen und Meinungen der Musikwelt
Wenn der Putin-Vertraute Valery Gergiev zu Gelegenheiten dirigiert, die durchaus einen […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Eva Jagun stammt aus einer Kölner Musikerfamilie und lernte zunächst Geige, Flöte, Gitarre und Klavier. Ihre ersten Erfahrungen sammelte sie in diversen Chören und Bands, später studierte sie in Hamburg Musik, seit einigen Jahren lebt sie in Berlin.
Dort arbeitet sie als Sängerin wie auch als Geigerin im Studio und auf der Bühne mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen, unter anderen mit Nina Hagen oder Dieter Hallervorden. Wichtige Impulse erhielt sie vom kanadischen Jazzbassisten […] mehr