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Es gibt Liaisons zwischen Orchester und Dirigent, die halten ein Leben lang. Denn selbst wenn man sich offiziell schon wieder getrennt hat, verkörpern solche Verbindungen eine Epoche, die sich im Langzeitgedächtnis abgespeichert hat. So eine glückliche Zusammenarbeit bestand zwischen Bernard Haitink und dem Königlichen Concertgebouw Orchestra Amsterdam. Von 1961 bis 1988 leitete der Niederländer als Chefdirigent jenes Traditionsorchester, bei dem er bereits 1956 debütiert hatte. Und während dieser festen Partnerschaft sind Aufnahmen entstanden, die auch Jahrzehnte später immer noch aktuell wirken. Natürlich waren die Königlichen aus Amsterdam bei Haitinks Amtsantritt ein Orchester mit Klasse, das für seinen samtenen Streicherklang und sein goldenes Blech gerühmt wurde. Doch erst der gebürtige Amsterdamer legte den Grundstein für eine Entwicklung, die das Orchester in die Weltelite führte und auf der seine Nachfolger Riccardo Chailly und Mariss Jansons aufbauen konnten. Doch bei den sechs, jetzt zu einer großen wie großartigen Box gebündelten Komplettpaketen aller Sinfonien u.a. von Beethoven, Bruckner, Mahler und Tschaikowski bestaunt man eben nicht nur die brillanten orchestralen Klangstaffelungen bei gleichzeitiger Homogenität. Haitinks Devise, ausschließlich den Komponisten und nicht den Interpreten sprechen zu lassen, wurde in den Aufnahmen von 1964 bis 1988 durchweg beherzigt und auf einem überragenden Niveau umgesetzt. Analytische Sorgfalt und handwerkliche Makellosigkeit bei unmittelbarer Anteilnahme bildeten da das Erfolgsrezept. Und weil die Aufnahmen für sich sprechen, konnte zu Recht im Booklet auf eine eigentlich obligatorische Würdigung dieser Künstlerehe verzichtet werden. Dafür sind die Einführungsessays immer noch äußerst lesenswert, die von den Originalproduktionen übernommen wurden.
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