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Manchmal holt einen der Erfolg von vorgestern ungewollt wieder ein. Wie im Fall von Aaron Copland, der sich ab Anfang der 1950er Jahre von seinen populärsten Werken distanziert und sich auf das wenig breitenwirksame Parkett der Avantgarde gewagt hatte. Als aber 1976 seine bereits 1942 komponierte „Fanfare For The Common Man“ bei den Olympischen Sommerspielen erklang, war er plötzlich in aller Munde. Ein Jahr später landete dann die Rockband Emerson, Lake & Palmer ebenfalls mit ihrem Arrangement der „Fanfare“ einen weiteren Coup und garantierte Copland über die sprudelnden Tantiemen einen finanziell noch sorgloseren Lebensabend. Andererseits war der gebürtige New Yorker (1900-1990) mit diesen Werken aus früher Zeit nie ganz aus den Konzertprogrammen verschwunden. Im Gegenteil. Nicht zuletzt mit den von Jazz und Folk infizierten Ballettmusiken „Billy The Kid“ (1938) und „Appalachian Spring“ (1944) waren Copland Stücke geglückt, die beim Publikum wie bei der Kritik gleichermaßen dauerhaft gefeiert wurden. Beide Werke finden sich in einer Box, die den Komponisten als Dirigenten ausschließlich seiner eigenen Stücke präsentiert. Wobei ihm mit u.a. dem London Symphony Orchestra und dem New York Philharmonic keine schlechten Klangkörper zur Verfügung standen. Zudem sind Benny Goodman, Bariton Robert Hale und natürlich sein alter Kumpel Leonard Bernstein mit dabei. Und auch sein glänzendes pianistisches Können zeigt Copland zwischendurch als Liedbegleiter und Kammermusikpartner.
Guido Fischer, 02.03.2024, RONDO Ausgabe 1 / 2024
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