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Die rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu („La Draculette“), um die es stiller geworden war, hat ihrem Ex-Ehemann Roberto Alagna in einem Interview vorgeworfen, in der Ehe gewalttätig gewesen zu sein. Sogar im Beisein von Familienmitgliedern habe er sie geschlagen. Mehrfach habe sie wegen Blessuren Vorstellungen absagen müssen. Die Ehe mit Alagna sei „das schwärzeste Kapitel“ ihres Lebens. Alagna, dessen Büro sich weigerte, auf die Anschuldigungen zu reagieren, ist inzwischen mit der polnischen Sopranistin Aleksandra Kurzák liiert. Diese ist, wie sie RONDO gegenüber bestätigte, schwanger.
Die Fertigstellung der von Cameron Carpenter in Auftrag gegebenen „Tour-Orgel“, der ersten transportablen Orgel, ist für 2014 angekündigt. Bei dem mobilen digitalen Instrument, gebaut für einen Millionenbetrag von der Firma Marshall & Ogletree LLC, soll es sich um eine Kreuzung aus Konzertund Kinoorgel handeln. Im Mai 2014 wird das Instrument im Lincoln Center New York präsentiert. Danach reist es für Konzerte nach Wien, Köln und Frankfurt.
Der italienische Dirigent Riccardo Chailly hat seinen Vertrag mit dem Gewandhausorchester Leipzig bis 2020 verlängert. Er gilt als einer der stillen Favoriten für die Nachfolge von Simon Rattle bei den Berliner Philharmonikern, obwohl er mit inzwischen 60 Jahren nicht ganz dem eher jugendlichen Anforderungsprofil in Berlin entspricht. Sollte er es dennoch werden, so wäre er der Erste seit Arthur Nikisch, der die Chefposten in Leipzig und Berlin miteinander verbindet. Nikisch hatte 1895 die Stelle bei den (noch nicht so prominenten) Berliner Philharmonikern nur unter der Bedingung akzeptiert, auch das Gewandhausorchester zu leiten.
Dame Janet Baker, Mezzo-Sopranistin, war angesichts von Interviews zu ihrem 80. Geburtstag nicht zimperlich in Bezug auf Dirigenten. „Mit John Eliot Gardiner – ich muss es zugeben, obwohl ich mit ihm befreundet bin – hätte es nicht gut geklappt“, so Baker. „Es hätte mir genau das gefehlt, was ich Vollblut nenne.“ Auch ihren Konflikt mit Karajan, der ihr eine Absage nicht verzieh, quittierte sie selbstbewusst: „Er schien ein weiteres Exemplar dieser beflissenen Autoritäten zu sein, mit denen ich nicht gerne zusammenarbeite.“ Über Klemperer: „Ich fürchtete mich vor ihm. Und er hätte mich früher, da bin ich sicher, ohne weiteres um den Block gejagt. Aber er hatte die Kraft seiner Furchtbarkeit ein bisschen eingebüßt. Seine Asche war erkaltet.“ Dagegen schwört sie auf Barbirolli, Giulini und Bernstein. „Bernstein war als lucky guy eine so große Ausnahme, dass man im Bann seines Charmes stehen musste. Seine Einstellung war einfach: ‚Let’s enjoy it together.‘ Sehr amerikanisch. Ich mag Amerikaner.“
Dirigentin Marin Alsop bleibt bis 2021 in Baltimore. Sie verlängerte ihren Vertrag beim Baltimore Symphony Orchestra, wo sie Nachfolgerin von Yuri Temirkanov ist, auf dann 14 Jahre. Sie und ihre Partnerin, die Hornistin Kristin Jurkscheit, leben mit ihrem Sohn gemeinsam vor Ort. Neben dem Baltimore Symphony Orchestra leitet Alsop auch das São Paulo State Symphony Orchestra. Sie ist die am höchsten gestiegene Dirigentin innerhalb eines Berufsstandes, bei dem es noch immer vergleichsweise wenig weibliche Nachrücker gibt. Unter den heutigen Dirigier-Jungstars befindet sich, bei Lichte besehen, keine einzige Frau.
Tenor Plácido Domingo hat Mitte Juli eine Lungenembolie erlitten und deshalb Auftritte abgesagt. Ähnlich der lettische Dirigent Andris Nelsons. In Bayreuth war er gegen eine Tür gelaufen und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.
Nachdem die deutsche Sopranistin Mojca Erdmann gemeinsam mit der Gruppe „Die Priester“ bei der Vorausscheidung zum „Eurovision Song Contest“ auf dem drittletzten Platz gelandet war, ist jetzt ein Album des Teams bei der Deutschen Grammophon geplant. Diese lässt sich durch nichts schrecken.
Robert Fraunholzer, 28.09.2013, RONDO Ausgabe 4 / 2013
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Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr