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In der Neue-Musik-Szene wurde lange mit harten Bandagen gekämpft. So auch 1982, als sich mit Hans Werner Henze und Helmut Lachenmann zwei Antipoden der Szene über das „richtige“ Komponieren in die Haare bekamen. Wobei Lachenmann bei der Wortwahl gegenüber Henze nicht zimperlich war. Doch sollte sich der Pfarrerssohn viel später, kurz vor Henzes Tod, noch rechtzeitig entschuldigen und mit dem Kollegen aussöhnen. Mit auch solchen kleinen persönlichen Geschichten lockert Jörn Peter Hiekel sein umfassendes Porträt über Lachenmann auf, der zu den führenden Komponisten der Gegenwart gehört. Der einstige Schüler von Luigi Nono und Zeitgenosse von Stockhausen, Rihm und eben Henze hat Musik immer auch als Seismograf für existenzielle Ausnahmezustände verstanden. Dieses musikpolitische Denken sollte sich aber nicht in Werken mit Manifestcharakter niederschlagen. Vielmehr entwickelte Lachenmann auch über die von ihm geprägte „musique concrète instrumentale“ ein Ausdrucksspektrum, bei dem über außergewöhnliche Spieltechniken das Musikmachen eine geradezu körperliche Wucht erhält. Im Laufe seiner 87 Lebensjahre hat Lachenmann so einen Werk-Korpus geschaffen, der anstrengt, herausfordert und zugleich keinen unberührt lässt. Dafür stehen auch 17 Schlüsselwerke, auf die Hiekel in seiner ungemein kenntnisreichen Lachenmann-Hommage einen besonderen Schwerpunkt legt. Hinzu kommen zudem überraschende Querverbindungen zu Komponisten, die man im Lachenmannschen Klangdenken nicht unbedingt erwartet hätte – wie etwa John Cage.
Guido Fischer, 15.04.2023, RONDO Ausgabe 2 / 2023
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