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Junges Talent für ein altehrwürdiges Orchester: Klaus Mäkelä wird 2027 Chef beim Concertgebouw Orkest Amsterdam © Marco Borrgreve / Concertgebouw Orchestra
Ein neues Stück der Koreanerin Unsuk Chin, dann Sibelius‘ 1. Sinfonie. Und zwischendurch Tschaikowskis Erstes Klavierkonzert mit dem ukrainischen Meisterpianisten Alexander Gavrylyuk – das war das Programm, mit dem Klaus Mäkelä zu Beginn der Saison 2020/21 beim Amsterdamer Concertgebouworkest debütierte. Gerade einmal 24 Jahre alt war der Finne da. Doch schon lange galt er als neuer Überflieger, der sich innerhalb kürzester Zeit zwei Top-Jobs gesichert hatte. Fast zeitgleich hatte Mäkelä bei den Osloer Philharmonikern den Posten als neuer Chefdirigent angetreten, und es stand schon fest, dass er 2021 zudem das Orchestre de Paris übernehmen wird. Als Mäkelä aber nun erstmals mit dem Amsterdamer Weltklasse- und Traditionsorchester musizierte, war das irgendwie für beide Seiten so etwas wie die berühmte Liebe auf den ersten Blick. „Vom ersten Moment an war deutlich, dass es hier um eine perfekte Kombination geht“, so das Orchester vor wenigen Tagen und im Rahmen einer Pressemitteilung, mit der man die neue Personalie verkünden konnte: Mäkelä wird der neue und außerdem jüngste Chefdirigent in der Geschichte des Concertgebouworkest sein. Einen Zehnjahresvertrag haben beide Seiten unterschrieben. Wobei Mäkelä den Posten erst 2027 antreten wird. „Wir respektieren Klaus‘ derzeitige Positionen beim Oslo Philharmonic Orchestra und beim Orchestre de Paris, mit denen wir eine ausgezeichnete Beziehung haben, und ernennen ihn ab der Saison 2022/2023 zum künstlerischen Partner, bevor er 2027 als achter Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters anfängt.“
Mit dieser Wahl hat das Amsterdamer Spitzenorchester endlich wieder eine längerfristige Perspektive. Denn seit der Trennung von Daniele Gatti, dem sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen wurde, war der Chefdirigentenposten seit 2018 verwaist. Einen entsprechenden Nachfolger zu finden, der zum Profil und zur Mentalität des Orchesters passt, erwies als nicht einfach. Mit Klaus Mäkelä hat man nun aber nicht nur den Wunschkandidaten gewinnen können, sondern einen der aktuell gefragtesten Dirigenten überhaupt. „Für uns ist Klaus ein Musiker unter Musikern und ein Dirigententalent, wie man es nur einmal in einer Generation findet“, so Jörgen van Rijen, Soloposaunist und Vorsitzender des künstlerischen Ausschusses. „Mit seinem gründlichen Verständnis und der Beherrschung eines breiten Repertoires sowie seiner inspirierenden künstlerischen Vision und Energie bringt Klaus das Beste in uns zum Vorschein.“
Sein Handwerk hat der aus Helsinki stammende Musiker an der Sibelius-Akademie bei der Dirigentenlegende Jorma Panula gelernt. Und trotz seiner festen Verpflichtungen aktuell in Oslo und Paris bleibt ihm noch genügend Zeit für ein wahres Jetset-Leben. Er gastiert regelmäßig beim Chicago Symphony Orchestra und den Münchner Philharmonikern. Demnächst stehen die Debüts bei den Berliner und den New Yorker Philharmonikern an. Selbstverständlich intensiviert Mäkelä ab 2022/23 schon die Freundschaft mit dem Concertgebouworkest – wenn er etwa mit Mozarts „Requiem“ und Strawinskis „Feuervogel“ gastiert. Und um im Bild zu bleiben: mit Mäkelä haben die Amsterdamer wahrlich den Vogel abgeschossen!
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