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Wenn ein Vladimir Horowitz vom Spiel eines jungen Kollegen so angetan war, dass er ihn sofort in seinen exklusiven Schülerkreis aufnahm, dann musste es sich um ein Jahrhunderttalent handeln. Der Amerikaner Byron Janis war so eins. Der heute 94-Jährige verblüffte aber auch noch nach seinen Jahren bei Horowitz die internationale Klaviergemeinde mit einer Mischung aus spannungsgeladener und zupackender Virtuosität sowie empfindsamer Delikatesse. Dass Janis aber nicht nur von seinem Spiel her seinem Überlehrer ähnelte, sondern auch im Repertoire, zeigen seine Schallplatten. Neben den Konzerten von Franz Liszt und Sergei Rachmaninow nahm er viel Frédéric Chopin auf – sowie 1961 Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“: Erstaunlicherweise wurde diese Aufnahme erst 1994 veröffentlicht. Andererseits offenbart sie auch dank der Aufnahmetechniker des Mercury-Labels eine aufregende, wild funkelnde und selbst tiefste Schichten hörbar machende Klangpalette, auf die wohl selbst Horowitz neidisch gewesen sein dürfte.
Mercury/Decca
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