home

N° 1308
03. - 09.06.2023

nächste Aktualisierung
am 10.06.2023



Startseite · Oper & Konzert · Pasticcio

Neue Festspielpräsidentin an der Salzach: Kristina Hammer © Christina von Prohaska

Pasticcio

Unter neuem Stern

Sie hat sie alle kommen und wieder gehen sehen. Gerard Mortier und Peter Ruzicka, Jürgen Flimm, Alexander Pereira und Sven-Eric Bechtolf. Eine illustre Riege an Festival-Managern bzw. -Intendanten, mit denen Helga Rabl-Stadler in ihrer immerhin 27-jährigen Amtszeit als Präsidentin der Salzburger Festspiele zusammengearbeitet hatte. Und auch zusammen mit Markus Hinterhäuser, dem bis 2026 bestellten Intendanten, war sie bislang das offizielle Gesicht der traditionsreichen Festspiele. Hinterhäuser bleibt. Rabl-Stadler hingegen räumt schon zum Jahreswechsel ihren Sessel, und irgendwie ging es jetzt alles sehr fix und hopplahopp. Zumindest für die Öffentlichkeit. Immerhin wurde erst jetzt, also gerade einmal einen Monat vor Amtsschlüsselübergabe, die frischgekürte Nachfolgerin von Rabl-Stadler vorgestellt. Es ist nicht, wie allgemein gewettet wurde, die Lokalmatadorin in Person der Salzburger Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf. Aus dem 31 Kandidaten umfassenden Rennen ist vielmehr eine gebürtige Baden-Württembergerin als Siegerin hervorgegangen. Es ist Kristina Hammer, die ab dem 1. Januar 2022 und für die nächsten fünf Jahre die Balance zwischen künstlerischem Anspruch und wirtschaftlicher Vernunft verkörpert.
Für beide Positionen kann Hammer unterschiedliche Expertisen vorweisen. Zuletzt war die 52-Jährige im Vorstand der Freunde der Zürcher Oper. Und mit den Salzburger Festspielen ist sie immerhin auch seit ihrer Kindheit verbunden, wie sie nun bei ihrer Vorstellung ausplauderte: „Da habe ich auch das Debüt von Anne-Sophie Mutter miterlebt.“
Was den Background auf dem Gebiet der Finanzen und der Top-Marken angeht, da ist Hammer schon umfassender aufgestellt. Von 2000 an arbeitete sie sieben Jahre in England als Director Marketing Operations and Growth Strategy für das noble PS-Segment Aston Martin, Jaguar und Lincoln. 2007 wechselte sie nach Stuttgart, wo sie das weltweite Marketing Communications Team von Mercedes-Benz PKW leitete. Und mittlerweile führt sie bei Zürich eine eigene Markenberatungsfirma. An den notwendigen Kontakten dürfte es daher der Festivalpräsidentin und Kauffrau Hammer nicht mangeln, um nicht nur den Ruf der Salzburger Festspiele als Premiummarke zu mehren. Gerade für das überfällige Face-Lifting des Großen Festspielhauses wären so manche potenten Förderer und Sponsoren bestimmt nicht ganz verkehrt.

Guido Fischer



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Gefragt

Münchner Rundfunkorchester

Licht in dunklen Zeiten

Das Münchner Rundfunkorchester und sein Konzertmeister überzeugen mit Kompositionen aus der Feder […]
zum Artikel

Pasticcio

Paukenschlag

Wow! Was für einen illustren Kunden- und Künstlerkreis hat die Musikeragentur „Columbia Artists […]
zum Artikel

Hausbesuch

Mozartfest Würzburg

Vordenker Mozart

In seiner nächsten Runde verschreibt sich das traditionsreiche Festival 2018 ganz dem Geist der […]
zum Artikel


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Johann Joachim Quantz (1697-1773) war auch ein exzellenter Flötist und nahm als Flötenlehrer Friedrichs des Großen eine privilegierte Stellung im musikalischen Leben am preußischen Hof ein. Viele seiner Werke ebenso wie viele der von ihm gebauten Flöten entstanden ab 1741 exklusiv für den Monarchen. Der belgische Flötist Frank Theuns spielt hier auf einer originalgetreuen Kopie einer Quantz-Flöte einige dieser „Privat-Konzerte“. Theuns und sein sechsköpfigen […] mehr


Abo

Top