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Im Winter unterwegs – wenn auch digital: Das Ensemble Modern streamt „Schuberts Winterreise“ von Hans Zender © Vincent Stefan
Wenn schon dem analogen Konzertleben Covid-bedingt der Stecker gezogen wurde, so muss man ihn halt irgendwo anders wieder reinstecken, um musikalisch nicht ganz zu verkümmern. „Live-Stream“ und „Download“ lauten denn daher auch die magischen Anglizismen, die einem den Kontakt mit klangdigitalisierten Welten ermöglichen, die man in normalen Zeiten vielleicht gar nicht wahrgenommen oder besucht hätte. Und dank halbwegs flotter Internetbahnen sind da keine Entfernungen zu weit. Ein musikalischer Ein-Tages-Trip nach Budapest bietet sich daher am heutigen Samstag unbedingt an. In der örtlichen Konzert- und Kulturhalle namens Müpa wird nämlich von 10 bis 21 Uhr ein Konzertmarathon gestreamt, der ganz und gar den beiden romantischen Revolutionären Hector Berlioz und Franz Liszt gewidmet ist www.bfu.hu. Den Startschuss gibt der Pianist Gergely Bogányi, der mit einigen „Transcendental Études“ von Liszt zeigt, was für ein ausgeschlafener Supervirtuose er ist. Über weitere Konzerte mit u.a. Organist László Fassang, dem Siant Ephraim Male Choir und Jazzigem sind schließlich beim Abendkonzert Iván Fischer und sein Budapest Festival Orchestra die Protagonisten.
Nahezu zeitgleich, um 20 Uhr, heißt es hingegen in Frankfurt „On Air“. Dann präsentiert nämlich das Ensemble Modern zusammen mit Tenor Julian Prégardien und Dirigent Daniel Cohen Hans Zenders Liedreflektion „Schuberts Winterreise“ www.ensemble-modern.de. 1993 wurde dieser Zyklus in der Main-Metropole vom Ensemble Modern uraufgeführt. Zender hatte die 24 Schubert-Lieder aber nicht einfach für Tenor und Kammerorchester eingerichtet, sondern auch über die Instrumentation neue Klangräume für all das Seelen-Weh und -Ach, das Sehnen und Hoffen des einsamen Wanderers gefunden. Wer übrigens die heutige Samstagsübertragung verpasst hat, muss sich nicht grämen. Am 10. & 13. Februar wiederholt das Ensemble Modern diese etwas andere „Winterreise“.
Von Frankfurt geht es nach Stuttgart, wo noch bis zum morgigen Sonntag das Neue Musik-Festival ECLAT läuft www.eclat.org. Notgedrungen muss dieses Traditionsfestival das komplette Programm mit seinen zahlreichen Uraufführungen erstmals rein digital präsentieren. Spielort ist das Stuttgarter Theaterhaus. Und hier wird etwa von Günter Steinke in einer Szene für Sprecher und sieben Musiker E.T.A. Hoffmanns „Der Sandmann“ zu neuem Leben erweckt. Und das von Pablo Rus Broseta geleitete SWR Symphonieorchester hebt u.a. das für einen Pianisten und seinen Assistenten geschriebene „Don Quixote Concerto“ des Franzosen Franck Bedrossian aus der Taufe.
Wer es aber ganz und gar traditionell und auf Silberscheibe mag, kann sich auf der Internetseite der Dresdner Philharmonie www.dresdnerphilharmonie wahlweise die CD „Mit Herz und Musik“ bestellen oder gleich online anhören. Von Beethoven über Brahms bis Debussy reichen die ausgewählten Orchester- und Kammermusikstücke, die nicht nur von Musikern der Philharmoniker ausgewählt wurden. Zwischen den einzelnen Tracks erzählen sie kurz aus ihrem aktuell etwas anderen Musikerdasein – und ihren Hoffnungen.
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