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John Eliot Gardiner kann zum Glück einfach nicht von Bach lassen. Und so unterzieht er denn immer wieder auch all die großen Chor-Werke einer Neubelichtung. 2017 kam etwa eine Live-Aufnahme der „Matthäus-Passion“ heraus, die eine erstaunliche Milde ausstrahlte. Wie ganz anders ging es bei Gardiners erster Einspielung aus dem Jahr 1988 zur Sache. Obwohl die Besetzung gemäß der epochengerechten Originalklangpraxis äußerst reduziert gewählt war, animierte Gardiner sein First-Class-Vokalensemble sowie den Monteverdi Choir und die English Baroque Soloists passend zur Passionsgeschichte auch zu einer anspringend dramatischen Gangart. Zugleich vermittelt die erste Wiederveröffentlichung der Aufnahme auf Vinyl einen inneren Atem und eine ungemeine Tiefe im Schönen, die Gardiner 2017 nur anatzweise gelingen sollte.
DG/Universal
Guido Fischer, RONDO Ausgabe 3 / 2020
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