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N° 1298
25. - 31.03.2023

nächste Aktualisierung
am 01.04.2023



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Pasticcio

Geht doch!

Die Bayreuther Festspiele, das Leipziger Bachfest und die Potsdamer Musikfestspiele gehören zu den prominentesten Opfern des Musikjahres 2020. Schließlich konnten die Festival-Verantwortlichen kein Risiko in diesen Corona-Zeiten eingehen. Und so finden die für dieses Jahr geplanten Ausgaben in wahrscheinlich leicht veränderter Form 2021 statt. Doch es gibt tatsächlich Intendantenkollegen, die mit einem gewissen Stolz vermelden können: Wir spielen! Für die Sommerlichen Musiktage Hitzacker trifft das zu, aber auch für die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sowie die Salzburger Festspiele. Wobei man hier wie dort und da natürlich die geplante Edition den pandemischen Umständen anpassen musste. Die ursprüngliche Dauer musste abgespeckt werden. Dementsprechend ummodelliert wurde denn auch das von langer Hand geplante Programm.
Vom 1. bis 9. August findet mit den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker nicht nur Deutschlands ältestes Kammermusikfestival statt. In diesem Jahr feiert es den 75. Geburtstag. „Wir haben wie verrückt umgeplant“, so Intendant Oliver Wille. „Der Zuspruch der Künstler ist unglaublich. Und es wird einige tolle Überraschungen geben.“ Was genau geboten wird, ist momentan noch geheim und soll erst Ende Juni verraten werden. Immerhin zeichnet sich ab, dass das zum Jubiläum komponierte Werk von Manfred Trojahn uraufgeführt werden kann.
Auch die Salzburger Festspiele können 2020 Geburtstag feiern: Man wird 100! Vom 1. bis 30. August gehen die Festspiele über die Bühne – mit sage und schreibe 110 Aufführungen. Dazu zählen zwei Opern, drei Theaterproduktionen und 53 Konzerte, darunter Kent Nagano, Daniel Barenboim und die Berliner Philharmoniker unter Chefdirigent Kirill Petrenko.
Bleiben noch die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die sich das neue Motto „Und glücklich kehrt ewiger Gesang zurück“ gegeben haben. Vom 31. Juli bis 30. August findet die Sonderausgabe statt. Und zu den Highlights gehört die Aufführung einer „Leonora“-Oper. Sie stammt aus der Feder von Ferdinando Paër, der nicht nur musikalische Steilvorlagen etwa für Beethovens „Eroica“ geliefert hat. Der Mann aus Parma hatte nahezu zeitgleich wie der diesjährige Jubilar eben den Leonorenstoff vertont. Mit dieser waschechten Opernrarität reihen sich nun auch die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik in die alternativen Beethoven-Feierlichkeiten ein. Doch Obacht: wer glaubt, mit seinen schon früh erworbenen „Leonora“-Tickets die entsprechende Aufführung besuchen zu können, irrt. Denn alle bereits gekauften Karten wurden storniert und verlieren ihre Gültigkeit. Am 7. Juli startet dann der neue Kartenverkauf. Entsprechende Warteschlangen mit obligatorischem Abstand sind zu erwarten.

Guido Fischer



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