Startseite · Medien · Kronjuwelen
Im Jahr 1908 unterschrieb der Pianist Wilhelm Backhaus seinen ersten Schallplattenvertrag. Gerade mal 24 Jahre alt war der gebürtige Leipziger da. Bis zu seinem Tod im Jahr 1969 erwies sich Backhaus als ein ungemein fleißiger Studiogast. Das spiegelt jetzt nochmal eine Box mit seinen sämtlichen Aufnahmen für das englische Decca-Label wider, die aus dem Zeitraum von 1950 bis zum jetzt erstmals komplett veröffentlichten Mitschnitt seines letzten Konzerts 1969 im österreichischen Ossiach stammen. Darunter finden sich nicht nur zwei Mal die kompletten Beethoven-Sonaten in Mono bzw. Stereo (der Stereo-Zyklus musste jedoch unvollendet bleiben, da Backhaus nicht mehr die „Hammerklaviersonate“ einspielen konnte). Seinen Ruf als Sachwalter des klassisch-romantischen Repertoires untermauerte er zudem mit Klavierkonzerten von Mozart, Beethoven und Brahms. Und neben Etüden und der b-Moll-Sonate von Frédéric Chopin finden sich auch Sonaten und Variationen von Joseph Haydn nebst ein wenig Schubert. Um sich ein erstes Bild von Backhaus’ Spiel und Klangdenken zu machen, kann man im Grunde wahllos in die Box greifen. Denn in seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten unterstrich er mit fast jeder Aufnahme sein radikales Misstrauen gegenüber subjektiv bis sentimental eingefärbten Interpretationen. Geradezu abgeklärt streng und bisweilen kühl-sachlich verteidigte er seine musikalischen Hausgötter. Kein Wunder, dass Backhaus mit seinem oftmals als „herzlos“ gescholtenen Spiel zu Lebzeiten polarisierte. Trotzdem ist es besonders diese urwüchsig-elementare Kraft, die einen in den Beethoven-Sonaten sowie in den beiden Klavierkonzerten von Johannes Brahms immer noch packt.
Decca/Universal
Guido Fischer, 18.04.2020, RONDO Ausgabe 2 / 2020
Da sind die Opernhäuser in Wien und Rom wirklich schlagzeilenträchtig in die neue Saison […]
zum Artikel
Meldungen und Meinungen der Musikwelt
Wenn ein Komponist sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Haut und Haaren in neue musikalische […]
zum Artikel
Sobald Julian Bream das Konzertpodium bisweilen mit gleich zwei Instrumenten betrat, mit der […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Alexander Skrjabins frühe Werke sind in ihrer Tonsprache noch stark von Chopin und Liszt beeinflusst. Die Préludes op. 13, zeigen deutliche Bezüge zu Chopin, aber auch eine visionäre Originalität, die seine zukünftige Modernität vorwegnimmt. In der berühmten Étude in cis-Moll hört man komplexe Harmonien, während die epische Leidenschaft der Fantasie in h-Moll bereits den kompositorischen Fortschritt andeutet. Die italienische Pianistin Daniela Roma hat in ihrem Heimatland und den […] mehr