Startseite · Konzert · Hausbesuch
Im Sendesaal des Hessischen Rundfunks spielen sich merkwürdige Dinge ab: Eine Maschine, die aus organischem Material zu bestehen scheint, hebt plötzlich vom Boden ab, irgendetwas zerbirst und plötzlich hängt ein halbtoter Volksmusikant unter der Saaldecke, die sich jäh zum Kosmos öffnet. „Ich brauche diese Bilderwelt“ sagt Patricia Kopatchinskaja, die uns eben gerade beschrieben hat, was sich bei einer Probe so alles in ihrem Kopf abspielt. Mit dem hr-Sinfonieorchester und Peter Eötvös bereitet sie gerade die Aufnahme des zweiten Violinkonzerts von Bártok und sowie der Komposition „Seven“ von Eötvös vor.
Es gehört zu den Stärken der Geigerin, selbst abstraktesten Strukturen Neuer Musik die emotionale Kraft und absurde Logik von intensiven Träumen zu verleihen. Farben spielen dabei eine besonders große Rolle: „Ich wollte nie, dass meine Geige nur wie eine Geige klingt“ erklärt Kopatchinskaja. Gerade feilt sie mit Eötvös an einer bestimmten Phrase: „In Rom sagte er noch, ich spiele das zu scharf und solle mich auf die längeren Töne konzentrieren“, erklärt uns die Geigerin später. Nun habe sie es tatsächlich viel ruhiger gespielt. Eötvös dankt es ihr mit einem Lächeln und sagt dann freundlich: „Nein. Spiel nicht so ruhig. Spiel es so, wie du bist!“
30.11.1999, RONDO Ausgabe 5 / 2012
Stuttgart, Staatstheater
In Deutschland hielt man früher Charles Gounods mit Weihrauch durchwehte und Himbeersirup […]
zum Artikel
Meldungen und Meinungen der Musikwelt
Unvollendete Musikmeisterwerke gibt es zuhauf. Und auch wenn die Notenlage noch so spärlich […]
zum Artikel
Proben, Pleiten und Premieren: Höhepunkte in Oper und Konzert
„Jolanthe“ ist ein symbolistisches Märchen aus der mittelalterlichen Provence, das erzählt, […]
zum Artikel
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Auf Anregung seines Lehrers Carl Friedrich Zelter schrieb der blutjunge Felix Mendelssohn Bartholdy im Alter von 12 bis 14 Jahren zwölf Streichersinfonien im Zeitraum von 1821 bis 1823. Diese Werke bildeten sein Übungs- und Experimentierterrain für den musikalischen Satz, die Instrumentation und die sinfonische Form. Mendelssohn überschrieb die Stücke, die er mal mit drei und mal mit vier Sätzen gestaltete, wechselweise mit „Sinfonia“ oder „Sonata“. In ihnen fand die […] mehr