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Vor 36 Jahren wurde im fernen Kanada das Tafelmusik Baroque Orchestra gegründet. Und zwei Jahre später wählte man Violinistin Jeanne Lamon zur musikalischen Chefin dieser Originalklang-Truppe. Bis 2014 hatte sie dieses Amt inne und sorgte in dieser Zeit mit ihren Musikerfreunden auch im Aufnahmestudio für manche Repertoire-Überraschungen. So spielte man 1990 den Ein-Akter „Don Giovanni o sia Il Convitato di Pietra“ des Italieners Giuseppe Gazzaniga ein, dessen Libretto zur Steilvorlage für Mozarts „Don Giovanni“ werden sollte. Und ebenfalls die beiden Sakralwerke von Jan Dismas Zelenka galten 1989 als aufregende Novität. Doch im Grunde ist alles hörenswert, was das TBO zwischen 1988 und 1997 für Sony aufgenommen hat. Denn ob Violinkonzerte von Bach und Vivaldi oder sieben CDs voller Haydn-Sinfonien, ob Händel-Schlager à la Feuerwerksmusik, Mozarts Requiem oder barocke Geigenkünste von Biber und Schmelzer – hier waren stets Musiker so ganz ohne verkniffenes Klangauthentizitätsgehabe am Werk. Im Gegenteil. Alles besitzt Luftigkeit und Klarheit, Poesie und Esprit. Sozusagen Alte Musik mitten aus dem wahren Leben. Zum Gelingen dieser zeitlos gültigen Aufnahmen trugen natürlich nur gleichgesinnte Gäste bei. Wie Dirigent Bruno Weil, Traversflöten-Guru Barthold Kuijken, Tenor Christoph Prégardien und nicht zuletzt Jos van Immerseel, der Mitte der 1990er Jahre sämtliche Beethoven- Klavierkonzerte auf einem Hammerflügel hinzauberte.
Sony
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Guido Fischer, 30.05.2015, RONDO Ausgabe 3 / 2015
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