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Man muss sich eben darauf verstehen, Prioritäten zu setzen: Warum nicht ein historisches Opernhaus abfackeln, wenn man dadurch vielleicht den eigenen Arbeitsplatz für ein paar Wochen retten kann? Pragmatische Überlegungen dieser oder ähnlicher Art müssen in den vor allem an einfachere Operationen gewöhnten Gehirnen von Enrico Carella und seinem Vetter Massimiliano Marchetti stattgefunden haben, als sie im Jahre 1996 auf die Idee kamen, das venezianische „Teatro La Fenice“ ein ganz klein bisschen in Brand zu setzen, um dem hoch verschuldeten Handwerksbetrieb, in dessen Auftrag sie dort tätig waren, noch ein paar weitere Wochen Arbeit zu bescheren. Der Schaden am Gebäude fiel, wir erinnern uns, ein wenig größer aus als vorgesehen. Der biografische Schaden für die beiden Handwerker in Gestalt einer vom Staat bezahlten Unterkunft hinter dicken Mauern wird womöglich ebenfalls größere Dimensionen annehmen. Einer der beiden wurde kürzlich in Mexiko gefasst, der andere in Italien. Wie das Leben so spielt: Um ihr täglich Brot wenigstens werden sie sich für längere Zeit keine Sorgen machen müssen.
Michael Wersin, 06.09.2014, RONDO Ausgabe 2 / 2007
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