home

N° 1355
27.04. - 04.05.2024

nächste Aktualisierung
am 04.05.2024



Startseite · Medien · Kronjuwelen

Kronjuwelen

Schätze für den Plattenschrank

Noch ein Ungar in Amerika

Antal Doráti bildete mit George Szell, Fritz Reiner, Eugene Ormandy und Georg Solti schon fast ein legendäres Maestro-Fünfgestirn, das den US-Orchestern Zucht und Feuer beibrachte. Sein Nachruhm kann zwar heute nicht mit dem seiner postum weiterhin angehimmelten Kollegen konkurrieren. Dabei hat der einst von Bartók und Kodály ausgebildete Budapester alleine mit seinen vielen Haydn-Einspielungen schon Aufnahmegeschichte geschrieben. Seine letzte große Station in den USA dauerte lediglich vier Jahre. Und zwar als Doráti 1977, im Alter von 71 Jahren, den Chefposten des Detroit Symphony Orchestra und damit eines Klangkörpers übernahm, der mit den Kollegen auch aus Minneapolis und Washington (wo Doráti von 1970 bis 1977 wirkte) die zweite Reihe der amerikanischen Top-Orchester bildete. In Dorátis Detroit-Jahre als Chef- und als Gastdirigent fiel denn auch eine Reihe von Aufnahmen, die jetzt in gebündelter Form noch einmal den Fokus auf seine Vorlieben und Qualitäten legen. So unterstreicht alleine eine große Strawinski-Strecke (u.a. mit den drei großen Ballettcoups) sein instinktives, auch vom Komponisten gelobtes Gespür für die Farb- und Rhythmuspalette dieser modernen Klassiker. Brillanz und Leidenschaft bilden gleichfalls den Grundton in den Orchesterwerken von Bartók, Ravel, Copland und Richard Strauss – wobei sich Doráti beim letzteren einmal mehr als Operndirigent auszeichnen konnte, bei der „Ägyptischen Helena“ und mit der Allstar-Besetzung Gwyneth Jones, Barbara Hendricks und Matti Kastu.

Complete Decca Recordings

Antal Doráti – Detroit Symphony Orchestra

18 CDs, Decca/Universal

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen.

Guido Fischer, 04.03.2023, RONDO Ausgabe 1 / 2023



Kommentare

Kommentar posten

Für diesen Artikel gibt es noch keine Kommentare.


Das könnte Sie auch interessieren

Hausbesuch

Gitarrenfestival Saitensprünge

Ganz schön vielsaitig

Von klassischem Flamenco bis Jazz und Weltmusik präsentiert das Festival „Saitensprünge“ die […]
zum Artikel

Gefragt

Pene Pati

Vom Rugby zur Oper

Alleinstellungsmerkmal, nicht (nur) aufgrund exotischer Herkunft: Ein Sänger aus Samoa betritt den […]
zum Artikel

Gefragt

Lang Lang

Zurück zu den Wurzeln

Mit seinem „Piano Book“ wirft Lang Lang einen frischen Blick auf jene Werke, die ihn einst als […]
zum Artikel


Abo

Top